Gefühle. Fühlen. Tief und intensiv, breit und bunt, in allen Facetten und Schattierungen, in allen Farben und Formen. Ich schrieb neulich schon darüber, dass das Fühlen für mich die Essenz von Leben ist. Fühlen, aber auch Gefühle auszudrücken. Denn eigentlich mache ich mit ganz vielen Aspekten meiner Arbeit nichts anderes!
Ich schreibe über das, was mich bewegt, über das was ich fühle. Ich versuche Bilder zu finden, um das zu benennen, was in mir ist. Wenn ich male, ist das Gefühl pur. Der Verstand hat da gar nichts mehr zu melden. Jeder Pinselstrich ist ausgedrücktes Gefühl. Und auch mein Fotografieren hat zum Ziel, dass ich ausdrücken kann, was ich empfinde. Ich will eine Blume nicht nur abbilden, sondern mein Ziel ist, zu vermitteln, was ich fühle, wenn ich sie sehe.
Bei all dem ist aus meiner Sicht gar nicht besonders wichtig, ob dann auch wirklich meine Gefühle beim Leser oder der Betrachterin ankommen. Entscheidend ist für mich, DASS etwas beim anderen passiert, also dass dort Gefühle ausgelöst werden, welche auch immer das dann sind.
Wieder einmal geht es nicht um „richtig“ oder „falsch“ (also ob ein Bild die richtigen Gefühle auslöst oder ein Text das korrekte Gefühl beschreibt), sondern es geht darum, dass überhaupt etwas ist. Also um das IST, nicht um das WIE. Und genauso betrachte ich auch selbst Bilder, also Fotos, Gemälde und Zeichnungen und genauso lese ich Bücher und Gedichte. Ich möchte berührt und bewegt werden, viel mehr als dass ich wirklich verstehen muss. Ja, manchmal ist das Verstehen hilfreich, um fühlen zu können (z.B. wenn man Hintergründe erfährt, die ein Kunstwerk der einen Text in einen anderen Kontext setzen als ich ihn angenommen habe). Aber vor allem anderen suche ich Gefühle in dem, was mir begegnet.
Manchmal weiß ich nicht mal genau, was ich fühle, wenn ich ein Bild betrachte oder einen Text lese, aber ich weiß genau, DASS ich etwas fühle. Und genauso kann es sein, dass ich manchmal gar nicht weiß, was ich eigentlich genau ausdrücken will, wenn ich male, schreibe oder fotografiere, aber ich spüre beim Tun, OB ich etwas ausdrücke. Und solange ich das spüre, weiß ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
Ja, wenn ich es mir recht überlege, dann werden Gefühle mehr und mehr zum Wegweiser in meinem Leben.
JA!