Achtsamkeit durch Schreiben

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Achtsamkeit durch Schreiben

Seit vielen Jahren arbeite ich nun als Autorin und schreibe Bücher, Kurse und blogge. Schreiben gehört einfach zu meinem Leben dazu. Aber das Schreiben ist für mich nicht nur ein Beruf, es begleitet mich schon seit meiner Kindheit auf meinem ganz persönlichen Weg zu mir selbst und zum Beispiel auch zu mehr Achtsamkeit. 

Schreiben hat ganz viel mit Hin- und Zuwendung zu tun. Je nach Themenstellung kann das zu sich selbst sein, aber auch zu anderen Menschen, mit denen wir gerade zu tun haben oder zu allen möglichen Fragen oder Herausforderungen, die uns in diesem Moment bewegen.

Wir können schreibend unsere eigene Geschichte erforschen und viel über uns erfahren oder ganz neu entdecken. Ich bin fest davon überzeugt: Jedes Leben ist Geschichten wert! Indem wir für uns selbst schreiben, können wir uns auch regelrecht mit uns selbst austauschen. Unsere Texte können auf diese Weise zu einem Dialog mit Anteilen in uns werden, die im Alltag oft zu kurz kommen.

Schreibend können wir auch unsere Gedanken sortieren, die, solange wir sie nur im Kopf bewegen, oft nur in quälende Dauerspiralen münden. Schreibend lässt sich unsere Kreativität ganz spielerisch wecken und ausdrücken und wir können durch das Schreiben unsere ganz eigene Stimme finden.

Schreibend können wir auch mit anderen kommunizieren, ohne dass sie anwesend sein müssen. Wir können uns in Briefen (die wir nie abschicken!) alles von der Seele schreiben oder Fragen stellen und Dinge aussprechen, die wir sonst zurückhalten. 

Kreative Schreibmethoden sind für mich kostbare, ja, fast magische Schlüssel, mit denen wir manchmal sogar fest verschlossene Türen in uns öffnen können. Genau davor haben viele Menschen Angst, weil sie Schmerz oder ähnliches hinter diesen Türen vermuten. Und ja, manchmal steckt Schmerz hinter so einer Tür, manchmal auch Wut oder Frust. Aber ich bin inzwischen überzeugt davon, dass wir uns unserem Schmerz und anderen unangenehmen Gefühlen über kurz oder lang stellen müssen, damit Wunden heilen können. Es kann geradezu befreiend sein, sich Gefühle von der Seele zu schreiben. Darüber hinaus warten hinter vielen anderen Türen ganz wundervolle Gefühle und Erkenntnisse, die uns bereichern und nähren.

Mit dem Schreiben können wir auch andere Menschen berühren – sei es durch Bücher und Artikel oder mit einer der vielen Möglichkeiten, die uns heute das Internet bietet. Die Fülle und auch die Tiefe, die zum Teil ganz berührende, persönliche Blogs bieten, zeigen, was das Schreiben idealerweise sein kann: eine Brücke vom Ich zum Du, wobei man einander nicht einmal kennen muss und auf diese Weise auch in entferntesten Ecken auf diesem Planeten in Kontakt mit anderen kommen kann. Das Schreiben verbindet so über Grenzen hinweg.

Indem ich schreibe, öffne ich mich für mich selbst und wenn ich Texte von mir veröffentliche, auch für andere. Ich lade Sie mit meinen Texten als Leser/innen dazu ein, meine Gedanken in sich anklingen zu lassen und in sich selbst zu fühlen.

Ich weiß, dass viele von Ihnen auch gerne schreiben würden. Warum tun Sie es nicht einfach?!

Wenn Sie so gar nicht wissen, wie Sie überhaupt anfangen sollen, stellt Ihnen mein Selbstlernkurs zum Kreativen Schreiben viele Methoden und Ideen vor, mit denen Sie spielerisch ins Schreiben kommen können. Und wenn Sie gezielt über sich selbst und Ihre (Lebens-)Geschichte schreiben möchten, ist vielleicht mein Kurs zum Autobiografischen Schreiben etwas für Sie. Aber auch ganz ohne Kurs, können Sie den Zauber des Schreibens für sich entdecken – indem Sie einfach loslegen, am besten jetzt gleich! 

10 Kommentare

  1. Danke für den schönen Artikel! Er drückt alles aus, was ich selbst erlebe… und es stimmt, Schreiben hat viel mit Achtsamkeit zu tun, mit Nach-innen-lauschen, mit Auf-den-anderen-Lauschen. Das war mir gar nicht so bewusst… In diesem Sinne: Danke von Herzen!

    • Sehr gern – und ich sage danke für diese tolle Rückmeldung!

      Herzlich,
      Tania

  2. Liebe Tania,

    du hast die vielen wertvollen Facetten, die dem Schreiben innewohnen, wunderbar beschrieben. Bei dir spüre ich als Leserin auch:“Es schreibt aus dir heraus“! Ein „Hin- & Zuwenden“ zu mir und anderen erlebe ich auch. Ferner ein Sortieren meiner Innenwelt, ein „Mir-auf-die-Schliche-Kommen“, ja, und auch ein Anstecken meines Umfelds dank meiner zu Papier gebrachten Beobachtungen.

    Danke dafür! Herzlich, Carolin

    • Schön, wieder von Dir zu lesen, Carolin!

      Herzlich,
      Tania

  3. Vielen Dank für diesen wunderbaren Artikel, liebe Tania! Ich schreibe selber auch regelmäßig (mehr oder weniger), dafür umso leidenschaftlicher. Ich liebe es zu schreiben, meinen Kopf dadurch frei zu bekommen und in diesen Minuten / Stunden mir näher zu sein. Danach fühle ich mich freier, beruhigter, entspannter. Emotionen können sich so in Worte fassen lassen, die man nicht zu zeigen wagt.

    Und dann bekomme ich vorige Woche von einer Freundin Unterlagen einer sogenannten „Energetikerin“, die ernsthaft meint, dass Schreiben gefährlich sei, weil man riskiert, von Geisteswesen besessen zu sein, und man sich dagegen wehren muss!
    Ich war entsetzt, als ich dies zu lesen bekam, weil ich solche Verunsicherungen und Panikmachereien nicht ausstehen kann. Damit richtet man so viel Schaden an.
    Wer so etwas in Unterlagen schreibt, weiß nichts vom Schreiben. Der hat es nicht praktiziert und hat sich nicht damit beschäftigt.

    Ich könnte noch sehr lange über dieses Thema berichten, aber ich weiß nicht, ob hier überhaupt der richtige Platz dafür ist.
    Für mich ist das Schreiben auf jeden Fall heilsam, eine kreative Art, mich mir selbst hinzuwenden.
    Und dir, liebe Tania, danke ich für die zahlreichen Artikel und Berichte, die ich immer sehr sehr gerne lese!! Liebe Grüße aus Österreich, Birgit.

    • Herzlichen Dank, Birgit, für das tolle Feedback – ich freu mich sehr!!!

      Alles Gute,
      Tania

  4. ןich wil dir sagen was fur mich schreiben war und ist. eine ganz personliche geschichte.
    ich war in new-York mit meinen sohn der im krieg verwundet ist und er ist blind. ich hatte keinen mensch in n.y. und auch das geld war zu ende.plotzlich uberfalt mich so eine angst das ich uberhaupt nich logisch denken konnte. ich hatte angst und noch mehr angst und war fast veruckt.
    zum schluss sezte ich mich in ein kaffehaus und habe angefangen zu schreiben. und alles kam heraus uns nacher fuhlte ich mich erleichtert und wieder normal und konnte logisch denken. das schreiben hatt mich erleichtert.
    und erschuldige mein deutsch es ist meine muttersprache aber ich benutze sie nich- ich lebe in Israel.

    • Hallo Chaja, und herzlichen Dank für Deine Zeilen – das ist ein ganz wundervolles und kraftvolles Beispiel!

      Alles Gute nach Israel,
      Tania

  5. Wär interessant, was Sie zum Büchlein „Die Achtsamkeitsfalle“ von Colin Bear sagen / schreiben …

    LG Angelika

    • Hallo Angelika,
      das kenne ich leider (noch) nicht, habe es mir aber mal notiert. Vielleicht mögen Sie ein paar Ihrer Gedanken zu dem Buch mitteilen? Das fände ich interessant 🙂
      Herzlich,
      Tania

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