Wissen und verstehen…

Gepostet von | 3 Kommentare

Wissen und verstehen…

Vor einiger Zeit habe ich einen Ausspruch gelesen, in dem es um den Unterschied zwischen Kennen und Verstehen geht. Sinngemäß hieß es dort, dass Verstehen tiefer geht als (Er-)Kenntnis und Wissen. 

Mein Verstand protestierte, aber mein Bauch lächelte und fühlte sich gesehen.

Wie oft hatte ich schon große Erkenntnisse! Wie oft wichtige Einsichten! Wie viel Wissen habe ich angehäuft! Und ja, das alles ist gut und wichtig.

Aber wirklich weitergebracht hat es mich eigentlich immer nur dann, wenn ich mein Wissen losgelassen und mich auf das FÜHLEN eingelassen habe. Auf das, was sich nicht mit dem Verstand erfassen lässt. Auf das, was größer ist als Fakten, Formeln und Fazits.  

Und da bin ich wieder bei der Achtsamkeit!

So wichtig und fantastisch unser Verstand auch ist, so ist er ganz sicher nicht die Quelle von Achtsamkeit. Dazu ist er viel zu geschäftig. Unser Verstand rennt voraus und rast zurück, er sucht und sammelt, erfasst und kombiniert. Er spuckt Fragen aus und findet Antworten, er analysiert Probleme und entwickelt Lösungen. 

Achtsamkeit aber ist mich Fühlen und Sein. Und dabei ist der Kopf oft im Weg, jedenfalls meiner. Ihrer auch?

3 Kommentare

  1. Liebe Tania,
    wie recht du hast. Manchmal kommt es mir wirklich so vor, als hätte ich viel glücklicher und entspannter gelebt, als ich nicht alles wissen wollte um eine bessere Version von mir zu werden und einfach nach Gefühl gemacht habe, wozu ich Lust hatte…(auch, wenn vieles falsch war).
    Bei den kopfgesteuerten Menschen, zu denen ich ganz besonders zähle, kommt noch hinzu, dass der Verstand/das Ego oftmals gar keine Bauchurteile zu lässt. Da versucht man auf die Intuition zu vertrauen und zweifelt dann, ob es tatsächlich die eigenen Gefühle sind oder, ob der Kopf sie herraufbeschworen hat. Dann zweifelt man an sich selbst und verzweifelt.
    Es ist so wichtig sensibel zu werden wann der Kopf in einem das Sagen hat und wann das tatsächliche Ich sagt was richtig ist.
    Liebe Grüße

  2. Hallo Tania und Magda,

    mmh, nun bin ich einigermaßen irritiert – und selbst, wenn es so ein „Herr Lehrer, ich weiß was!“-Geschmäckle hat, möchte ich doch mal nachfragen, ob die Überschrift versehentlich falsch herum formuliert ist? Ich habe hier angeklickt, weil es so gar nicht zu dem passen wollte, was ich von dir, Tania, sonst zu lesen gewohnt bin, und ich dachte, die Reise muss da irgendwas Grundlegendes verändert haben, wenn du auf einmal mehr Kopf und weniger Bauch willst…

    Meine Intuition hat so ein leises Stimmchen, dass im Alltagstrubel oft von scheinbar harten Fakten und klaren Argumenten niedergeschrien wird. Ich muss ganz ruhig werden, ruhig und vielleicht ins Grüne gehen, meine Hände in Erde graben und meditativ vor mich hin zupfen, jäten, pflanzen oder krümeln. Dann wird das Stimmchen der Inutition nicht lauter, aber es scheint, dass meine Ohrmuscheln wachsen, diese Frequenz von meinem Herzschlag verstärkt wird und ich die sanften und wahrhaftigen Worte oder auch Bilder verstehen und deuten kann.

    Es gibt in mir aber nicht nur die Stimme der Intuition, es gibt ganz viele Stimmen, und oft streiten sie sich, diskutieren, tragen Konflikte aus – und je älter und lädierter meine Seele wird, desto weniger kann sie in diesem Chaos noch zuhören, abwägen, verstehen oder eine Entscheidung treffen. Mir gelingt es oft nichtmal, herauszufinden oder mir vorzustellen, welcher Persönlichkeitsanteil von mir da gerade das Wort ergreift, geschweige denn, was es mir wirklich sagen möchte. Was mir mittlerweile klar ist, ist aber, dass es Gefühle sind, resultierend aus Erfahrungen,die sich im Laufe meines Lebens angesammelt haben, die zu Ratschlägen und Laut werden und mich in eine betimmte Richtung lenken wollen. Sicher gibt es (bei mir jedenfalls) nicht nur die eine Stimme des Bauches, sondern ein unbestimmtes GEfühl, dass das Resultat vieler Stimmen ist, die sich nicht wirklich einigen können. Bei großen Entscheidungen jedenfalls.
    Mir bleibt nichts anderes übrig, als mir entweder viel Zeit zu geben, zuzuhören und eine Entscheidung zu treffen, wo auch der Kopf wieder mittels Abwägen und Nachdenken zu seinem Recht kommt, oder ich folge einer dieser Stimmen und nehme in Kauf, dass ich all den anderen eben nicht zugehört und womöglich einen schmerzlichen Fehler gemacht habe. Denn jede Entscheidung für etwas ist ja eine gegen all die Alternativen…
    Manchmal braucht es eben Mut, nicht zuviel zu fühlen und zu denken und wieder zu fühlen und sich in all dem zu verstricken, manchmal sollte man einfach loslaufen und darauf vertrauen, dass es – egal wie – schon zu irgendwas gut ist.

    es grüßt von Herzen

  3. Lieben Dank für Eure Zeilen.

    @Christiane: eigentlich erscheint mir die Überschrift stimmig… „Wissen“ habe ich dem Kopf zugeordnet und „Verstehen“ dem Bauch und ich möchte mehr verstehen als wissen. Werde noch mal reinfühlen 😉

    Herzlich,
    Tania

Schreibe einen Kommentar zu Christiane Mohr Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert