Wirrwarr

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Wirrwarr

In mir ist ein Wirrwarr (was für ein köstliches Wort!).

Ein Durcheinander, ein Gefühls- und Gedankenmischmasch, ein Knäuel (auch ein nettes Wort). Alles Synonyme für Verwirrung, genauso wie Chaos, Unordnung und Planlosigkeit. 

Wie immer finde ich es nicht leicht, das auszuhalten. Eigentlich ziehe ich Klarheit vor, eine gute Organisation und ein gewisses Maß an Ordnung. Aber, wenn ich nicht mit dem Leben kämpfen will, sondern bewusst das surfen möchte, was ansteht, muss ich mich dem Kuddelmuddel (auch herrlich, oder?) in mir hingeben. Es akzeptieren, zulassen und annehmen. 

Nicht einmal die Ursache kann ich im Moment erkennen, ich sitze einfach mitten drin in dem Gefühl von Bewegung in allen Richtungen, hoch und runter, zickzack und im Kreis. Ein Gezogen- und Geschobenwerden, ein Hüpfen, ein Flattern, ein wellenartiges Aufgewühltsein.

Aber bunt ist es dabei und bunt macht es leichter. 

Ich denke, auch das ist wieder einmal einfach nur eines: das Leben.  

12 Kommentare

  1. Hallo Tania,

    ich finde es auch toll, dass es so passende, bunte, lautmalerische Worte gibt für Zeiten des großen „Tohuwabohus“ im Kopf und Leben. Solche Phasen sind manchmal anstrengend, aber auch wichtig, glaube ich. Vielleicht passt irgendetwas nicht mehr, drängt nach Veränderung oder Weiterentwicklung. Das Chaos verwirrt nur so lange, bis sich ein neues Muster zeigt. Wie ein frischer Wind, der Gedanken, Gefühle, Ideen, Gewohnheiten, Wünsche, Ansichten u.v.m. auf- und durcheinander wirbelt. Irgendwann wird es wieder ruhiger und der ganze „Klad­de­ra­datsch“ 😉 setzt sich wieder. Und dann wird sich zeigen, ob sich das Bild verändert hat und wie. Mit der Ruhe wird es auch wieder klar. Ist es nicht auch spannend, diesen Prozess zu durchleben? 😉

    Liebe Grüße
    Elisa

    • Ohhh ja, das sind weitere, herrliche Wörter für diesen Zustand. Wie konnte ich nur „Kladderadatsch“ vergessen? 😀

      Ganz herzlich,
      Tania

  2. Zu diesem inspirierenden Text fällt mir spontan mein Lieblingszitat ein:
    „Nur wer Chaos – also Wirrwarr – in sich spürt, kann einen glänzenden Stern gebären…..“

    • das ist ein wunderschönes Zitat, Margit, danke 🙂

  3. Danke Tania für diesen Text!
    Endlich findet mal jemand die richtigen Worte für meinen Dauerzustand! 🙂
    Als ich 20 war, dachte ich daß ich mit 30 bestimmt herausgewachsen wäre aus diesen Zustand der inneren Unaufgeräumtheit…
    Als ich dann 30 war, dachte ich: Ok, ich brauche länger, aber mit 40 hast Du dann alles voll im Griff…
    Jetzt bin ich 44, und ich habe das beunruhigende Gefühl daß das mit 50 auch wieder nix werden wird…;)

    So langsam sollte ich mich also daran gewöhnen daß auch gerade diese Unaufgeräumtheit, die Zweifel, das ruhelose Umherdenken und dieser ganze „Kladderadatsch“ (ein wirklich herrliches Wort!) dazu gehört und das Leben bunt macht.
    DANKE!

    • Liebe Regina, zwischenzeitlich bin ich 54 1/2 Jahre, habe wie du oft gedacht, dass mit zunehmendem Alter (?)… Aber, denkste!
      Stattdessen habe ich heute das Gefühl, dieser „Kladderatdasch“ nimmt noch zu… Wenn ich erst 60…, 70… – oh, das kann ja heiter werden 🙂
      Lieben Gruß
      Angelika

      • Liebe Angelika,

        … und es ist heiter!

        Mit 66 Jahren und 6 Jahren im Ruhestand erlebe ich, dass das Chaos/Kuddelmuddel/Wirrwarr stetig zunimmt.

        Ich habe mehr Zeit für Achtsamkeit, Selbstliebe und „in der Mitte sein“ und siehe da, ALLES wächst!

        Es sind überaus spannende und intensive Jahre. Ich kann mich immer wieder neu erfinden. Wer hätte das gedacht?

        Und heiter weiter…

        Liebe Grüße
        Marion

        • Liebe Marion

          Danke für diese wunderbaren Zeilen. In knapp 1 1/2 Jahren bin ich pensioniert, und ich freue mich sehr auf die spannenden und intensiven Jahren.

          Mit lieben Grüsse
          Barbara

  4. Liebe Tania, ich schmunzele über die „süßen“ Wortkreationen für das, was m.E. einfach das Leben ist. Ich sehe und beschreibe es gern als einen Fluss, der mal ruhig fließt, aber auch seine – manchmal nicht ungefährlichen – Stromschnellen hat. Hin und wieder gerät man mit ihm fließend auch mal an einen Wasserfall – oh, das hat was! Bungeespringen ist ein Dreck dagegen *lach*.
    Ich genieße es! Ich habe gelernt dieses Kuddelmuddel auszuhalten, die Situationen oder auch längeren Phasen auszusitzen und zu beobachten, wo sich der „Stern“ zeigt, der aus dem Durcheinander geboren wird. Und: ich möchte diese Unruhe in meinem Leben, in meinem Innern, also Kopf und Bauch NICHT missen!
    Ich wünsche einen strudeligen Tag…
    Herzlich
    Angelika

  5. Liebe Tania,da geht es auch mir so, dass ich einfach die richtige Richtung nicht finden kann / will. Und momentan ist der Sturmwirbel extrem. Um nicht weggerissen werden, muss ich die Wurzeln stärker werden lassen und mich immer wieder fragen, was ich will. Die Antwort suche ich allerdings noch …

  6. Hallo zusammen,

    auch ich kenne dieses Kuddelmuddel, diesen Wirrwarr, diesen Kladdaradatsch, dieses Tohuwabohu (ich liebe solche lautmalenden Worte :-)!) in mir.
    Manchmal macht es mir jedoch Angst. Als würde ich mich darin verlieren, versprengen, verstreuen, zerstieben in alle Richtungen.
    Und ich frage mich: gibt es einen Halt, einen Anker, eine Wurzel, die mich hält, mitten im Getose?

    Ich glaube schon, dass es diesen Anker gibt – nur bin ich mir dessen oft nicht bewusst.

    Herzlich
    Ulla

    • Ich denke, die Wurzel ist in uns selbst… – zumindest fühlt es für mich so viel verwurzelter an, wenn ich bei mir bleibe.

      Herzlich,
      Tania

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