Wer ist „die Gesellschaft“?

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Wer ist „die Gesellschaft“?

Neulich schrieb ich über Mitgefühl und über Erkenntnisse darüber, dass die Gesellschaft, in der wir leben, unsere Fähigkeit zum Mitfühlen reduziert.

Nun schreibt sich das so leicht: „die Gesellschaft“. 

Aber wer ist das denn, „die Gesellschaft“? Die Gesellschaft ist doch kein Ding oder eine Sache, die einfach so da ist und etwas mit uns macht. Sie fällt nicht vom Himmel und wird uns nicht vor die Nase gesetzt.

Die Gesellschaft, das sind doch WIR! 

Jede Gesellschaft besteht aus einzelnen Individuen, also Menschen wie Du und ich. Wir alle zusammen formen eine Gesellschaft durch das, was wir tun, was wir unterlassen, was wir konsumieren, was wir glauben, was wir lesen, was wir kaufen, was wir fordern und was wir dulden. Eine Gesellschaft ist viel weniger etwas Festes, als ein eigentlich sehr lebendiges System, das sich verändern und das gestaltet werden kann. Aber zunehmend fühlt es sich für viele von uns so an, als wären wir „der Gesellschaft“ ausgeliefert und müssten akzeptieren, was sie mit uns macht. 

Wann haben wir das Gefühl verloren, ein Teil der Gesellschaft zu sein? Oder wodurch? Und wie können wir wieder mehr zu einem aktiven Teil der Gesellschaft werden? Was brauchen wir dafür? Das sind Fragen, die ich mir immer öfter stelle, vor allem dann, wenn ich meine Ohnmacht spüre. 

Wie geht es Ihnen damit?

2 Kommentare

  1. Liebe Tania, ich lese regelmäßig Deine Beiträge und bin meistens sehr gerührt, fühle mich persönlich angesprochen. Diesmal auch wieder. Ich hatte Tränen in den Augen, als ich das gelesen hatte, weil sich mein Mann 2009 wegen „der Gesellschaft“ das Leben genommen hat. Seine letzten Worte an mich waren: Ich kann das gesellschaftliche Leben nicht mehr mit machen. Ich hab ihn unterdessen verstanden. Werde aber das gesellschaftliche Leben soweit leben, wie ich es muß. Wir sind ein Teil der Gesellschaft, mal fühlen wir uns dazugehörig, mal nicht, aber auszusteigen auf die Art, wie es mein Mann gemacht hat ist keine Lösung, es gibt andere Möglichkeiten. Ich möchte Dir einfach Danke sagen, für Deine gefühlvollen Beiträge.
    Ganz liebe Grüße
    Elke

    • Liebe Elke,

      ein ganz herzliches Dankeschön für Deine Zeilen. Nein, es ist keine Lösung, auf diese Weise auszusteigen, dann siegt die Ohnmacht. Dir ganz viel Kraft und alles Liebe,
      Tania

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