Was mach‘ ich draus?

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Was mach‘ ich draus?

Eine kleine Anmerkung vorab: In diesem Beitrag geht es zwar mal wieder um Facebook, aber bitte lesen Sie weiter, auch wenn Sie Facebook nicht interessiert, denn eigentlich geht es um etwas ganz anderes 🙂 

Wer hier bei mir schon länger mitliest, hat wahrscheinlich mitbekommen, dass ich nun seit einer Weile auch bei Facebook bin und vielleicht auch, dass ich mich nach wie vor nicht ganz leicht damit tue.

Meine Internetseite steht für Achtsamkeit und die berechtigte Frage, die aufkommt: Achtsamkeit und Facebook – ist das nicht eigentlich ein Widerspruch? Bei einem so lauten und schnellen Medium, in dem es in der Hauptsache scheinbar darum geht, Likes abzugreifen, liegt dieser Gedanke nah. Aber Achtsamkeit findet ja nicht im luftleeren Raum statt, sondern im Leben, im Alltag und ja, eben auch in der Mediennutzung. „Facebook“ steht in diesem Zusammenhang nur als Platzhalter für die Herausforderung, Achtsamkeit überall zu leben und nicht nur in der Stille des Zimmers, in dem ich mich zum Meditieren zurückziehe.

Ich gebe es ganz offen zu: ich hatte große Vorbehalte gegen Facebook und habe mich lange dagegen gesträubt, mich dort anzumelden. Um so schöner ist, was ich dort gerade erleben darf –  nämlich genau das, was für mich schon immer den Geist des Internets ausgemacht hat: Hilfsbereitschaft, Offenheit und ja, auch Nähe.

Ganz konkret hatte ich mich zu einer so genannten Challenge angemeldet, die von Katrin Hill von Line Marketing veranstaltet wird (ein dickes Dankeschön an dieser Stelle!). Im Rahmen dieser vollkommen kostenlosen Aktion bekommt man täglich Aufgaben gestellt, mit der man am eigenen Facebook-Auftritt arbeiten kann und man kann jederzeit Fragen stellen und um Feedback bitten. Ich hatte dort unter anderem eine persönlich motivierte Frage gestellt und ich war vollkommen überwältigt über die Antworten und Kommentare, die ich bekam. Es war ein Gefühl von Gemeinschaft, Miteinander und gegenseitigem Fördern. Ich wurde gesehen und bereichert und andere mit mir, einfach nur, weil ich mich mit einem Thema zeigte, das auch andere betraf

Es wird so viel Schlechtes über das Internet gesagt und klar, es gibt auch ganz viel Negatives. Aber es ist mit dem Internet so wie mit allem anderen auch: Entscheidend ist, was WIR – also jeder einzelne von uns und wir als Gemeinschaft – daraus machen. Das Internet und auch eine Plattform wie Facebook sind ja nicht einfach Dinge, die so sind und nicht anders, sondern sie werden von Menschen gemacht und ständig neu erfunden und verändert. Unser eigenes Sein dort bildet ein mit-entscheidendes Steinchen im Mosaik.

Wir sind dem Ganzen also nicht nur ausgeliefert, wir gestalten mit. 

Bei Facebook ist – wie überall! – eine enorme Spannbreite von menschlichem Selbstausdruck zu erleben: von Inspirationen, die die Seele nähren und wachsen lassen bis hin zu üblen Hass-Tiraden, die alles dunkel werden lassen und dazwischen eben auch alle nur erdenklichen Schattierungen. Und genauso ist zu beobachten, wie vielfältig Menschen wiederum damit umgehen: Da wird geliked und geteilt, gelobt und kritisiert, verurteilt und vergöttert, gehetzt und gemobbt. Es menschelt also kunterbunt in allen Farben, in hübschen und in hässlichen. 

Es gehört schon fast zum guten Ton, auf Facebook & Co oder gleich auf das ganze Internet zu schimpfen, denn es ist so leicht, etwas einfach abzulehnen. Viel anstrengender ist es, zu differenzieren und ja, es ist auch viel anstrengender, sich selbst und die eigene Rolle zu reflektieren und aktiv mitzugestalten. Aber genau das ist auch so viel spannender und bereichernder! 

Im Grunde ist jeder Besuch bei Facebook & Co eine Chance, mehr über sich selbst zu erfahren. Ich frage mich z.B. immer wieder:

  • Was erregt meine Aufmerksamkeit und wodurch? 
  • Worüber ärgere ich mich, worüber kann ich lachen?
  • Auf welche Wellen springe ich vielleicht einfach auf, ohne wirklich zu prüfen, ob sie meine sind – wo also lasse ich mich vielleicht mitreißen und verliere meinen eigenen Halt?
  • Wem will ich meine Zustimmung und Zuneigung zeigen, von wem will ich sie haben und ganz wichtig warum? 
  • Wo in all dem bin ich?
  • Was ist wirklich meins?
  • Wofür möchte ich stehen?
  • Was möchte und was kann ich selbst geben?
  • Und wie kann ich diese Plattform zu einem besseren Ort machen?

Mir ist klar, dass ich manchmal etwas naiv wirken mag mit meinem Glauben an das Gute. Aber das Tolle, was ich gerade auf Facebook erlebe, ist real und nicht eingebildet. Ich rede es mir nicht schön und es ist nicht weniger „echt“ als die schlimmen Dinge, die dort passieren.

Internet, Facebook & Co, Gruppen und auch die Gesellschaft sind das, was wir draus machen! Wenn wir es denen überlassen, die es für ihren Hass nutzen und ihre Negativität, dann ist das genau das, was weiterwachsen wird. Wenn wir aber das geben, was uns selbst wichtig ist, wenn wir Positives pflanzen, Hilfe schenken, uns öffnen und andere bereichern, ja, wenn wir noch viel achtsamer für das werden, was MÖGLICH ist, wird durch jeden von uns alles ein Stück weit zu einem besseren Ort. Ich glaube fest daran, dass es an uns allen – an jedem einzelnen – liegt, die Welt ein bisschen besser zu machen und ich werde hoffentlich nie aufhören, das zu glauben und zu leben!

Für mich ist die Frage „Was mach ich draus?“ zu einer magischen Frage für so ziemlich jede Lebenslage geworden – vielleicht auch eine Anregung für Sie?

wasmachichdraus

3 Kommentare

  1. Das hast du wunderbar geschrieben Tania. Mein Lieblingssatz „Wir sind dem Ganzen also nicht nur ausgeliefert, wir gestalten mit.“ Das trifft es einfach perfekt.
    Ich freue mich sehr, dass dir die Facebook Challenge gefällt und du dort das nötige Feedback erhalten hast. In einer solchen wunderbar dynamischen Gruppe macht es einfach Spaß sich auszutauschen, dazuzulernen und zu helfen.

    Herzlichst, Katrin

    • Wie schön, Dich hier zu lesen, Katrin! Ganz herzlichen Dank für Deine Zeilen und auch hier noch einmal ein dickes Dankeschön an Dich!

      Alles Liebe,
      Tania

  2. Ein wundervoller Text, Tania. Du schreibst mir voll aus dem Herzen. So erlebe ich Facebook auch und ich muss sagen, ich liebe es.

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