Ich war neulich mal wieder in meiner Heimatstadt Berlin. Dort bin ich zu den Orten meiner Kindheit und Jugend gefahren.
Viel Zeit ist vergangen! Auf dem Foto zu diesem Beitrag sehen Sie einen Baum, der in einem stillgelegten Gleisbett gewachsen ist. Diese Gleise waren früher mein Schulweg gewesen. Dort fuhren, als ich Kind war, über den Tag verteilt einige Güterzüge, aber vor allem waren diese Gleise ein wichtiger Ort meiner Kindheit. Jeden Tag lief ich mit meiner Freundin auf ihnen zu meiner Grundschule und auch wieder heim. Nachmittags spielten wir in den Sträuchern, die an den Gleisen wuchsen, und auf den Gleisen selbst. Heute wurde da ein kleiner Park angelegt und die Gleise sind wild überwuchert.
Mich hat dieser Baum sehr berührt. Er ist ein Sinnbild nicht nur für die vergangene Zeit, sondern auch für Veränderung. Er hat sich seinen Platz erobert, dort zwischen den Gleisen und Schwellen und ist über all die Jahre groß geworden. Genauso, wie ich größer geworden bin, in dieser Zeit.
Ich sehe noch das Mädchen, wie es auf den Bahnschwellen zur Schule lief, den Schulranzen auf dem Rücken. Im Geiste laufe ich neben ihr. Ich spüre, dass ich mich ausgesöhnt habe mit meiner Vergangenheit, dass ich Frieden geschlossen habe, mit dem was war. Genauso wie es die Gleise, die mein Schulweg waren, noch gibt, so gibt es auch noch Narben aus meiner Geschichte. Aber es ist viel Neues gewachsen. Kraftvoll hat es sich trotz mancher Widrigkeit seinen Weg ins Leben gebahnt und hat den Ort umgestaltet.
Ja, das Leben ist Veränderung und es ist gut so.
Liebe Tania,
ja, das Leben ist Veränderung. Das Leben MUSS Veränderung sein, denn das Leben an sich will sich nach meiner Philosophie entwickeln. Wir sind die Gefäße, die es vorantragen können.
Unsere individuelle Entwicklung braucht solche Reflektionen wie Du sie oben beschreibst, wenn wir wachsen wollen. Reflektionen sind Gradmesser, die uns zeigen könnnen, was wir geschafft haben, was wir schaffen können … in eine Situation hineingepflanzt wie der Baum und das beste Wachstum erreicht, das dort geht.
Loslassen und auf zu den gegebenen oder sich ergebenden neuen Ufern wenn Grenzen erreicht sind – das ist unser Vorteil im Vergleich zu dem Baum 😉
In diesem Sinne wünsche ich uns mutiges Voranschreiten mit wohlwollendem Blick auf das was wir hinter uns gelassen haben.
Herzliche Grüße
Sabine