Über Abschiede…

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Über Abschiede…

Wie schwer uns doch oft Abschiede fallen, vor allem natürlich die, die für immer sind. Etwas Geliebtes oder Geschätztes, etwas, das uns wichtig ist und viel bedeutet, für einige Zeit oder eben tatsächlich ganz loslassen zu müssen, löst oft einen Schmerz aus, der uns zu zerreißen droht. 

Und doch… es ist auch etwas Schönes, so empfinden zu können!

Von Winnie the Pooh stammt dieser Ausspruch: „How lucky I am to have something that makes saying goodbye so hard.“ (übersetzt in etwa: „Wie glücklich ich doch bin, dass ich etwas habe, zu dem ‚Leb wohl‘ zu sagen so schwer fällt.“) – und stimmt das nicht? Wir vergessen oft uns klarzumachen: Wenn wir etwas vermissen, sind wir zuvor reich gewesen.

Überlegen wir einmal für einen Moment: Was ist die Alternative? Dass es vollkommen beliebig wäre, ob etwas vergeht oder bleibt, es würde einfach keinen Unterschied machen für uns. Wer will schon so leben, nur um nicht verletzt zu werden? Ich jedenfalls nicht!

(Abschieds-)Schmerz und Trauer sind in ihrer reinsten Form für mich ein Ausdruck von Liebe. Und deshalb möchte ich trotz all des zu erwartenden Schmerzes mein Herz immer und immer wieder für Menschen und andere Lebewesen öffnen, für Momente, für Erlebnisse und für alles, was mich berührt, auch wenn ich genau weiß, dass ich irgendwann wieder loslassen muss.

Fühlen will ich! Liebe, Begeisterung, Begegnung, Bewunderung, Leidenschaft, ja, den Zauber und die Magie von all dem, was mich bewegt, auch wenn es noch so flüchtig ist. 

Manchmal müssen wir Abschied nehmen, obwohl wir nicht bereit dazu sind. Wir hatten nicht mit dem Verlust gerechnet, er kam aus heiterem Himmel und verzweifelt wünschen wir uns eine Verlängerung dessen, was uns genommen wurde. Dann drängt sich die Sinnfrage auf, die jeden Schmerz ins Destruktive treibt. Die Antwort darauf kann für mich nur heißen: Der Sinn ist das Fühlen selbst, unsere Liebe, das was wir geben können und das, was wir bekommen haben. Manche Wege mit dem, was uns wichtig ist, sind kurz, so kurz. Aber auch sie haben uns bereichert  und auch für sie können wir dankbar sein. Dankbarkeit mildert den Schmerz und lässt unser Herz trotz allem offen bleiben.

4 Kommentare

  1. Das bewegt mich sehr. Danke, liebe Tania!

    • Herzlichen Dank, Elke, und alles Gute,
      Tania

  2. Sehr schöner und geistreicher Beitrag. Vielen Dank.

    • Dankeschön, Martin.

      Herzlich,
      Tania

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