Selbstbehauptung – Ich schreib, was ich will!

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Selbstbehauptung – Ich schreib, was ich will!

Ich lerne gerade ein bekanntes Wort in einem neuen Kontext kennen: Selbstbehauptung. 

Selbstbehauptung ist die Fähigkeit, sich der eigenen Rechte und Grenzen bewusst zu sein und diese anderen gegenüber kommunizieren zu können. Selbstbehauptung kann aber auch in einem anderen Zusammenhang wichtig sein: und zwar sich selbst gegenüber. Das klingt zugegebenermaßen ein bisschen schräg und ist es vielleicht auch. Aber wahrscheinlich kommt den meisten von uns das hier ziemlich bekannt vor:

Ob wir uns nun mit vernichtender Selbstkritik klein machen, ob wir uns in diffuse oder auch konkrete Ängste hineinsteigern, die sich rational meist gut entkräften lassen, ob wir uns glauben machen, genau das, was wir wollen, gar nicht zu können, ob wir plötzlich unsicher darüber werden, ob wir nicht eigentlich etwas ganz anderes wollen oder ob wir uns in den entscheidenden Momenten schrecklich müde oder unruhig werden lassen… – die Wege, sich selbst von dem abzuhalten, was man eigentlich so gerne tun will, sind ausgesprochen vielfältig. Kennen wir doch alle, oder? 

Ich spiele dieses Spiel gerade in Bezug auf mein literarisches Schreiben mit mir – mal wieder! Statt mich einfach in Ruhe und Frieden vor mich hinschreiben zu lassen, versetze ich mich in Sorgen über Misserfolge und zu wenige Einnahmen und aktiviere damit tief sitzende Ängste, die ich nicht wegdenken kann, sondern mit denen ich mich befassen muss. Das kostet unglaublich viel Energie, die ich eigentlich viel lieber ins Schreiben investieren würde, aber ich weiß, dass ich mich dem stellen muss, da ich sonst Gefahr laufe, die Sache doch wieder abzubrechen. 

Aber irgendwann muss damit auch mal gut sein. Während ich normalerweise inzwischen versuche, mir selbst mit viel Verständnis und Nachsicht und einem warmen, inneren Ja zu begegnen, um nicht mehr gegen mich selbst zu kämpfen, fürchte ich, steht nun etwas anderes an: nämlich die besagte Selbstbehauptung und das im wahrsten Sinne des Wortes.

Ja, hin und wieder ist es vielleicht tatsächlich nötig, auch mal mit der Faust auf den inneren Tisch zu hauen, wenn da jemand in einem ungefragt ständig rücksichts- und respektlos die Zügel in die Hand nimmt und nicht aufhört, massiv auf die Bremse zu treten. 

Oder, um es mit Viktor Frankl zu sagen: 

 

Selbstbehauptung

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4 Kommentare

  1. Ja! Ich puste dir Mut zu!!! Hier:

    *** psssssttt pppssssssgggg pssssssssffhhh*

    Was mir manchmal hilft, ist ein „Ich will“-Text. Das mache ich oft, bevor ich mit einem Projekt starte. Ich lasse vor meinem inneren Auge entstehen, wie wunderbar mein Vorhaben ist, ich lasse es in allen Farben leuchten. Und dann schreibe ich auf, wie ich mich fühlen will, während ich es tue, was ich alles erleben will, wie es sein soll. Manchmal zeichne ich auch.

    Ein klares JA zu einer Vision ist etwas Großartiges!

    Heißt zwar nicht, dass es dann genau so auch eins zu eins eintreffen wird. Aber ein JA und ein ICH WILL sind die beste Voraussetzung dafür. Lauter Hiphop und tanzen mit „Meine-Eier-sind-die-größten“-Attitude hilft manchmal auch 😉

    Liebe Grüße,
    Franziska

    • :-))))

      Herzlichen Dank!
      Tania

  2. Liebe Tania,
    was Du beschreibst, kenne ich sooooo gut. Mein eigenes Buch hat jetzt das „Licht der Welt“ erblickt und ich ging während des Prozesses durch alle erdenklichen Täler. Will ich mich so vor der Öffentlichkeit ausziehen?
    Was ist, wenn der Inhalt nur „dummer Senf“ ist? Schaffe ich das alles?
    Was soll das Ganze, ich muss es doch nicht veröffentlichen? und bla, bla, bla. Alle meine Persönlichkeitsanteile feierten täglich Party und ich lies mich hin und herschaukeln. Die Wellen mussten sein, so sehe ich es jetzt. Ich bin froh, es getan zu haben und der mutige Schritt wird mit Sicherheit weitere Türen öffnen, die ich noch nicht erahnen kann.
    Also, liebe Tania, verweise Deinen Buchhalter und alle, die am lautesten schreien, auf ihre Plätze und führe Regie. Sie dürfen sich melden, doch nur, wenn Sie von Dir aufgerufen werden. Alles, alles Liebe Rose-Maria

    • Ganz herzlichen Dank, Rose-Marie, und vor allem auch herzlichen Glückwunsch zu Deinem Buch und Deinem eigenen Weg!

      Alles Liebe,
      Tania

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