Sagen und leben, was ist

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Sagen und leben, was ist

Wow, ich muss sagen, ich bin einfach überwältigt. Überwältigt von all den wundervollen Mails, die ich auf meinen letzten Newsletter hin erhalten habe. Dort kündigte ich an, dass der Newsletter fürs Erste unregelmäßig erscheinen wird, weil ich merke, dass ich mich aus meinen Zwängen befreien muss – hier können Sie das nachlesen

Und zu meinem Erstaunen bin ich wieder einmal nicht allein mit meinen Gedanken und dem was in mir ist, sondern ganz im Gegenteil: Ganz viele von Ihnen schrieben mir von ihrem eigenen Bedürfnis und Ringen damit, aus bestehenden Strukturen auszubrechen und ganz viele von Ihnen drückten ihre Dankbarkeit aus, dass ich darüber geschrieben und diese Worte gefunden habe. 

Mich berührt es sehr, wie viel Resonanz ich immer wieder darauf bekomme, wenn ich mich zeige und über das schreibe, was in mir ist. Vieles davon ist gar nicht besonders klar oder gut durchdacht, vieles kommt direkt aus dem Bauch heraus und ich frage mich dann oft, wie das wohl wirken muss und ob es überhaupt veröffentlichenswert ist. Dann bekomme ich eine Fülle von ganz persönlichen, ganz nahen und ganz, ganz schönen Mails, die mir diese Frage sofort mit einem „Ja!“ beantworten. 

Zu sagen, was ist uns ist, andere teilhaben zu lassen, an dem, was in uns vorgeht, also den Mut zu haben, sich damit zu zeigen – für mich scheint es im Moment keinen anderen Weg zu geben. Denn sowie ich mein altes Spiel vom Fassadenbauen beginne oder versuche, meine innere Stimme zu übertönen, geht es mir schlecht und holpert es ganz erheblich. Das Leben will ganz eindeutig nicht, dass ich zurück in alte Muster falle, sondern es möchte, dass ich bei mir bleibe mit allen Konsequenzen.

Deshalb schreibe ich also weiter solche Beiträge wie diesen, ziemlich unstrukturiert und aus dem Bauch heraus, denn dann fließt es. Ich schreibe sie einmal für mich selbst und eben auch für Sie, die Sie offenbar so ganz Ähnliches spüren und sich nach ganz Ähnlichem sehnen.

Auf dass wir uns trauen, das zu leben, was ist! 

5 Kommentare

  1. Liebe Tania,
    auch mir hat Dein letzter Text im Newsletter aus der Seele gesprochen.
    Nun habe ich gerade eben die Zuschriften dazu auf Deiner Homepage gesucht, aber nicht gefunden.
    Ich hätte die Kommentare dazu gern gelesen und etwas dazu geschrieben, denn genau das ist momentan auch mein Thema.
    Danke!

    Herzliche Grüße
    Ulla

    • Liebe Ulla,

      das tut mir leid, aber die Rückmeldungen kamen per Mailantwort auf den Newsletter direkt an mich. Sie sind nicht auf dieser Seite zu lesen.

      Herzlich zurück,
      Tania

  2. Liebe Tania,

    dann schreibe ich hier noch ein paar Worte dazu.

    Ja, Dein Newsletter hat mich sehr angesprochen, weil ich mich zur Zeit auch in diesem Spannungsfeld zwischen dem Funktionieren nach Struktur und dem riesigen Bereich, in dem ich erst noch herausfinden muss, was eigentlich dran ist, befinde.

    Ich rebelliere gegen die Strukturen – im Wissen, dass sie mir natürlich auch Halt geben – und falle dann in diesen eher haltlosen Bereich, in dem „alles offen“ ist.

    Woher weiß ich, wann etwas dran ist?

    Das herauszufinden, empfinde ich als große Herausforderung.

    Für mich ist es wertvoll, dass ich nicht allein damit bin, diese Sturkturen aufbrechen zu wollen. Dass das NORMAL ist.

    Und vielleicht sogar gut!

    Ob es auf Kosten der Zuverlässigkeit geht? Das ist einer meiner großen Hemmschuhe dabei. Ich bin und war immer ein zuverlässiger Mensch gewesen und dieses Aufbrechen der Strukturen rüttelt daran.
    Aber ganz schön heftig. Es holt wieder die alten Schuldgefühle hoch, zumal, wenn andere Menschen davon betroffen sind, die meine Zuverlässigkeit gewöhnt sind. Die sich sogar darauf berufen und glauben, ein Anrecht darauf zu haben.

    In letzter Zeit entschuldige ich mich bei „Gott und der Welt“, weil ich in diesem Spannungsfeld derzeit immer wieder Termine nicht einhalten kann und will.

    Wie damit umgehen? Das frage ich mich.

    Es muss schon irgendwo diesen Punkt geben, auf dem das Spüren in mich selbst und Zuverlässigkeit sich finden.

    Vielleicht braucht es aber Zeit, ihn zu finden, nachdem so viele Jahre das Funktionieren so stark überwogen hat …. …..

    Herzliche Grüße
    Ulla

    PS: der Newsletter braucht für mich nicht regelmäßig gesendet werden :-)! Es ist schön, wenn es Bereiche gibt, in denen diese Freiheit zu spüren, was gerade dran ist, gelebt werden kann.

    • Was Du beschreibst, kenne ich sooo gut! Vor allem auch den inneren Kampf gegen die eigenen Ansprüche (Immer war ich zuverlässig! usw.) und ja, der ist heftig.

      Bleiben wir dran und schauen, wohin es uns führt, was?

      Herzlich,
      Tania

  3. Wenn wir zu neuen Ufern aufbrechen oder aus alten Mustern ausbrechen, ist es auf alle Fälle wichtig uns und unsere Mitmenschen nicht zu überfordern. Hilfreich und notwendig ist das Hören auf unsere innere Stimme. Ich achte auf alltägliche Begebenheiten und wenn ich immer wieder mit den gleichen Problemen konfrontiert werde, kann das ein Fingerzeig sein, das ich etwas ändern darf. Wenn ich z. B. Probleme mit dem Nein sagen habe, kann ich mir zum Beispiel ganz praktisch, bei der nächsten Anfrage, eine Bedenkzeit erbitten und dann habe ich die Möglichkeit in Ruhe darüber nachzudenken, ob das für mich dran ist. Und übrigens, wer kein freundliches Nein akzeptiert, versucht uns emotional zu erpressen……..
    Eine Reise beginnt immer mit dem ersten Schritt. Machen Sie einen Schritt nach dem anderen, dann nehmen Sie nicht nur Ihre Seele, sondern auch ihre Mitmenschen mit….
    Herzlichst
    Bettina

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