Perlensucher – mein positiver Fokus

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Perlensucher – mein positiver Fokus

Ich lese viel, surfe viel im Internet, verfolge etliche Blogs und bin inzwischen auch bei Facebook und da stellt sich immer wieder die Frage, wie ich mit negativen Dingen umgehen will: schreckliche Bilder, grausame Beschreibungen, schlimme Geschichten, negative Ausrichtungen… – all das tut mir nicht gut. 

Meist klicke ich dann weiter und ich versuche, Beiträge dieser Art zu blockieren. Damit schütze ich mich ein Stück weit vor Schmerz und Negativität. Für den Moment hilft das auch, aber natürlich weiß ich, dass all das Schlimme weiterhin da ist.

Ist mein Verhalten ignorant? 

Nein, ich glaube nicht. Ich sehe darin eine Notwendigkeit, denn für mich ist es wichtig, handlungsfähig zu bleiben. Handlungsfähig, um weiter das tun zu können, was ich in die Welt geben möchte, denn ich versuche dem Schlechten in der Welt etwas entgegenzusetzen durch meine Arbeit. 

Auch ich könnte viel über negative und schlimme Dinge schreiben, die mich beschäftigen und die mir Angst machen, die ich für falsch und unfassbar halte. Ich könnte mich gegen so vieles aussprechen und vieles angreifen und kritisieren. Aber ich tue es nicht, sondern es war mir schon immer ein Bedürfnis, das Schöne sichtbar zu machen, Tröstliches zu schreiben und den Fokus immer wieder auf das Hoffnungsvolle und vor allem Lebenswerte zu lenken..  

Es gibt so viel Negatives, dass es zu einer Frage des Überlebens werden kann, sich davor zu schützen (nie vergessen: es gibt übrigens mindestens genauso viel Schönes!). Zum anderen bin ich überzeugt davon, dass das wächst, was man mit Energie füttert. Und deshalb versuche ich ganz grundsätzlich in meinem Leben, meinen Fokus auf die Perlen zu legen, auf das Schöne, Bereichernde, auf das, was mich weiterbringt, mir Mut macht, Kraft und Hoffnung schenkt und auf das, worüber ich lachen und an dem ich mich freuen kann. Und das ist das, was ich auch mit meiner Arbeit weitergeben möchte. 

Damit bin ich nicht blind für das Schreckliche und alles, was falsch läuft – im Gegenteil, ich bin mir all dessen sehr, sehr bewusst. Aber ich weigere mich, mich davon einnehmen zu lassen und vor allem lasse ich nicht zu, es in meinem eigenen Leben wachsen zu lassen. Jeden Tag und jeden Moment kann ich neu entscheiden, was ich nähren will in meinem Leben – das gilt für das Internet und überhaupt. 

9 Kommentare

  1. Sehr schön geschrieben und trifft auch ziemlich genau meine Einstellung zu den Dingen die nunmal passieren.

  2. Liebe Tania,

    ich danke dir für deine Ausführungen. Ich kann deine Haltung gut nachempfinden, mir ergeht es oft ähnlich.
    Empfehlen kann ich außerdem den „compassioner“ – das Magazin für das Wahre, Schöne und Gute (vom „Human Trust“). Schön da mal reinzulesen, wenn man wieder einmal gesättigt ist von „Negativ-Messages“.

    Alles Gute für dich wünscht
    Carolin

  3. Herzlichen Dank für die Rückmeldungen und den Tipp!

    Lieber Gruß,
    Tania

  4. Liebe Tania!

    wieder einmal hast du uns so wertvolle Zeilen geschenkt. Ich danke dir dafür. Seit Monaten geht es mir genauso, die täglichen Schreckensmeldungen gehen mir zu nahe. Ich lese sie nicht mehr, ich schaue kaum mehr Nachrichten, und nehme mir stattdessen eines meiner guten Bücher und begebe mich in die Welt des Angenehmen. Oft bin ich dafür verurteilt worden mit den Worten: „Wegschauen ist feige“ oder „Man kann den Kopf nicht in den Sand stecken“. Das weiß ich. Und ich schaue nicht weg, das Elend ist ja immer da. Nur frisst es meine Seele auf. Es beunruhigt mich, und das müssen nicht unbedingt die Kriegsbilder aus fernen Länder sein, nein, es reichen schon oft die Nachrichten von Unfällen oder Mord und Totschlag in der eigenen Stadt.
    Ich genieße es, wenn ich täglich mit meinem Hund in die Natur gehe. Das ist meine ganz persönliche Auszeit von der „normalen Welt“. Oder die Lesezeit, wenn ich zu Hause im Garten oder im Wohnzimmer sitze und mich in meine Bücher vertiefen kann. Dann lebe ich in „meiner Welt“, die ich mir erst seit kurzer Zeit schaffe. Diesen Ausstieg schaffe ich mal besser, mal schlechter, immer gelingt es mir nicht. Aber ich kann diese Zeit bewusst genießen,und zu mir kommen. Manche nennen mich „Träumerin“. Ja, ich träume gerne. Für mich.

    • Liebe Birgit,

      ja, stimmt, das Elend ist immer da – aber genauso ist das Gute auch immer da! Und ich denke, es geht darum, für sich selbst einen Blick zu entwickeln, der Kraft schenkt. Wenn ich das Elend verstärke, indem es mir selbst schlecht geht, helfe ich niemanden. Ich würde Dich in diesem Zusammenhang nicht als „Träumerin“ sehen, sondern als eine Frau, die versucht, gut für sich selbst zu sorgen.

      Alles Gute,
      Tania

  5. Liebe Tania.
    genau so empfinde ich das auch. Das Schlimme und Schlechte muss ich nicht durch meinen Fokus darauf noch verstärken. Wenn ich / DU / wir/ das Positive verstärken, hat es die Macht, das Negative zu neutralisieren. Und in meiner Hoffnung wird irgendwann das Verhältnis kippen und das Schöne und Gute in der Welt wird überwiegen.
    Danke für das Schöne, dass Du in der Welt siehst und danke für all das Schöne, das Du daraus machst und uns schenkst.
    Du stärkst eindeutig das Positive und das finde ich wunderbar.
    Lieben Gruß
    Elke

    • Ganz herzlichen Dank, Elke!

      Alles Gute,
      Tania

  6. ich bin gerade auf dem „Umweg“ über Anne Heinze auf Deine Seite gestossen und fühle mich endlich einmal angesprochen… Ich empfinde das alles genauso und kann es nur nicht so schön in Worte kleiden, aber es tut so gut , es zu lesen und zu denken: „Jaaa“. Danke dafür dn ich bin froh, Dich entdeckt zu haben.
    Herzlichen Gruß Katrin

    • Liebe Katrin,

      wie schön, dass Du zu mir gefunden hast. Ich wünsch Dir viel Freude hier und freu mich, wieder von Dir zu lesen!

      Herzlich,
      Tania

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