Viele Rückmeldungen, die ich auf diese Seite hin bekommen habe, beinhalten eine Kernaussage: Wie mutig es sei, mich so zu zeigen. Mutig, so viel von mir preiszugeben, meine Gefühle in dieser Weise zu offenbaren, mein Sein mit anderen zu teilen. Darüber denke ich nun viel nach.
Warum gilt es eigentlich als mutig, wenn sich jemand zeigt?
Offenbar ist es für die meisten von uns normal, sich nicht zu zeigen und lieber vorzugeben, jemand anderes zu sein oder zumindest Wesentliches von uns zu verbergen. Warum fürchten wir entdeckt, ja, regelrecht entlarvt zu werden? Warum wollen wir uns nicht in die Karten schauen lassen? Was für ein Spiel spielen wir denn da? Und wovor ganz konkret haben wir nur solche Angst?
Ich persönlich war z.B. lange davon überzeugt, nicht liebenswert zu sein, wie ich bin, und baute deshalb ein (vermeintlich) vorzeigbareres Ich auf. Ich fürchtete, abgelehnt und verlassen zu werden, wenn ich mich ehrlich und offen zeige. Nun darf ich erleben: das komplette Gegenteil ist der Fall! Ich habe mich noch nie in meinem Leben so geliebt und angenommen gefühlt, wie jetzt, wo ich nicht mehr hinter einer Fassade lebe, sondern einfach nur ich selbst bin.
Eigentlich ist es schon ziemlich schräg (und vor allem auch traurig), dass es Mut braucht, dem Natürlichsten in uns zu folgen, nämlich unserem eigenen Sein. Finden Sie nicht? Müsste es nicht eigentlich viel gruseliger sein, sich nicht zu zeigen, weil man dann die Gefahr läuft, dass die Leute einen für einen anderen halten? Dass dann keiner weiß, wer wir sind und in der Folge die Leute mit uns auch anders umgehen, als es vielleicht viel besser für uns wäre? Denn genau das passiert doch, wenn wir uns nicht zeigen: wir werden nicht erkannt. Leute reden dann mit uns auf eine andere Art, sie behandeln uns anders, sie gehen von anderen Wünschen und Bedürfnissen aus usw. Und je mehr wir unser Sein vor anderen verstecken, desto weniger können wir uns auch selbst spüren, wodurch dann genau dasselbe passiert: Auch wir verkennen uns und können gar nicht mehr genau sagen, was wir wirklich brauchen, was wir uns wirklich wünschen, was uns wirklich erfüllt.
Ich persönlich kann aus heutiger Sicht sagen, dass wir viel mehr Angst davor haben sollten, NICHT wir selbst zu sein als uns anderen zu zeigen, wie wir sind. Ich zittere jedenfalls nicht mehr davor, erkannt zu werden, sondern nur noch davor, mich wieder zu verlieren.
super!!
danke für diese achtsam geählten Worte!
herzliche Grüsse
Heide
und ja ,es IST mutig,“sich selbst „zu sein.
Und ,wenn gefunden ,nicht zu verlieren.
Hallo Tania
Ich finde super, was du schreibst. Es klingt so selbstverständlich und nachvollziehbar, ein Ergebnis deiner Entwicklung in der letzten Zeit, vermute ich.
Vielleicht erscheint es vielen mutig, sich in ihrer ganzen Verletzlichkeit zu zeigen, wenn sie sich noch am Anfang des Prozesses sehen, unsicher sind, wer sie wirklich sind, sich noch nicht gefunden haben, sich abhängig glauben vom „Außen“ und ihre Sicherheit nicht von „Innen“ schöpfen können. Nun, ich schreibe gerade auch von mir 😉
Deine Gedanken sind Inspiration und machen Mut, Erwartungen los- und sich auf das SEIN einzulassen. Vielen Dank dafür.
Liebe Grüße
Elisa
Liebe Tanja,
ich erkenne mich in vielem was du schreibst selbst wieder. Toll, wie du das so verständlich in Worte fassen kannst. Das ist auch eine Gabe und ich danke dirvdafür. Scheint auch meine Lebensaufgaber zu sein,mich so anzunehmen und zu lieben wie ich bin…noch steh ich ganz am Anfang. Danke für diese tolle Seite 🙂
Danke, es freut mich sehr, dass diese Zeilen „richtig“ ankommen, denn ja klar, es bedarf einiges an Mut, auch für mich. Aber es wäre doch so viel schöner, wenn es anders wäre, oder?
Herzlich,
Tania
Du sprichst mir aus der Seele, mir geht es auch so. Ich bin leider oft nicht so mutig, ich habe auch immer Angst, nicht so geliebt zu werden wie ich bin. Bisher habe ich mich nicht getraut, so zu sein.
Ich freue mich wenn es andere schaffen.
Alles gute, mach weiter so, du gibst auch mir den Mut, auch wenn es noch ein Stück Arbeit ist.
Lg. Monika
Lieben Dank, Monika.
Vielleicht ist es ja weniger Arbeit als vielmehr ein „Lassen“? Ein Zulassen, ein Sein lassen? Dieses „Arbeiten“ hat zumindest mich, immer weiter weg von mir getrieben. Erst als keine Kraft mehr dafür da war, konnte ich wirklich sein.
Ein herzlicher Gruß,
Tania
Liebe Tanja,
wenn ich eines in meinem Leben gelernt habe dann dies – wer Dich nicht als Person mag wie Du bist – versteht nicht wer Du bist.
Und wird Dich verlassen – oder mit Unsicherheit zurücklassen.
Also habt Mut und seit wie Ihr seit – nur das zählt.
Alles andere ist gespieltes Theater in einem schlechten Stück.
Petra
Tja, da kann ich inzwischen auch zustimmen.
Herzlich,
Tania
Liebe Tania,
eine schöne neue Seite ist dir gelungen, die deine Handschrift trägt. Ich bin eigentlich nur der treue „Leser“ und weiss gar nicht warum ich mich hier „aus meiner Deckung“ bewege. Vielleicht weil an deinen Gedanken und den Kommentaren der Anderen dazu, zu spüren ist, wie verbreitet dieses Symtom ist, wie viele sich damit plagen. Unbestritten wäre es schöner, wenn man mit Offenheit auf einander zugehen könnte. Und sicher gibt es immer mehr Menschen, die sich danach sehnen und mit denen das möglich ist. Aber das ist nicht zu Verallgemeinern. Über die neuen Kommunikationsmittel, können sich Gleichgesinnte leichter finden, wie auf deinen Seiten. Aber im normalen Alltag, wo du dir die Menschen nicht aussuchen kannst, ist das – für mich – noch weit entfernt. Was mich schockiert, frustriert und sofort hinter meiner Schutzmaske verschwinden lässt, ist die Art der Mitmenschen, sich Urteile zu bilden und diese belustigend oder vernichtend untereinander über andere auszutauschen, gegenseitig zu kommentieren und noch eine Vermutung drauf zu packen. Kennst du das?
Und selbst bei Menschen, die ein gemeinsames Ziel haben. Ich bin ein Spät- und Quereinsteiger in die Reiterszene. Und hier ist mir soviel Zweibeinerzwist entgegen geschlagen, dass ich bis heute fassungslos bin. Da sind die Vierbeiner die reinsten Nullprobelmkandidaten und wie das gemeint ist, weisst du bestimmt.
Liebe Sabine,
ja, das kenne ich auch. Und die Reiter/innenwelt ist leider kein einfacher Ort, konstruktiv und offen zu bleiben. Aber auch da gibt es solche und solche – es lohnt sich, sich einen Platz zu suchen, wo man sein kann, wie man ist.
Schön, dass Du geschrieben hast!
Herzlich,
Tania
Liebe Sabine, ich verstehe Dich zu gut.
Ich bin ein uralt Späteinsteiger und es ist nicht zu glauben wieviel man sich dazu anhören muß.
Seit ich Tanjas und Babettes Seiten lese – erstaunt mich bei den Reitern und Trainern doch vieles.
Aber hab Mut – und bilde Dir immer eine eigene Meinung und lebe sie. Denn – jeder ist für sein eigenes Leben verantwortlich – auch die Oberschlauen. Und schau genau hin – Du wirst viele Sachen finden wo Du eigentlich von den anderen nur schmunzeln kannst.
Ich bin mir sicher, dass die weitverbreitete Tendenz, sich eher zu „verbergen“ (sich wegzuducken…), statt offener und beherzter ins Leben zu gehen, auch damit zu tun hat, dass wir in einer Gesellschaftsform leben bzw. großgeworden sind, die nicht von ungefähr als „Leistungsgesellschaft“ und „Bewertungsgesellschaft“ bezeichnet wird. Wenn man dann noch Worte hört, wie „alternativlos“…dann ist es kein Wunder, dass einen das nicht gerade im positiv-anregenden Sinne animiert. Welch‘ ein Glück aber, dass wir in diesem Land eine Demokratie haben….
Am Rande: Was den Blickwinkel ungemein erweitert und allerbeste Nahrung für die eigene Befindlichkeit liefert, ist das Reisen in fremde Länder. Mit offenen Augen und offenen Ohren. Das macht frei und bereichert.
Herzlichen Gruß
Ulissa
Ja, da kann ich voll und ganz zustimmen. Diese Horizonterweiterung im vielfachen Sinne setzt vieles in eine andere Perspektive, vorausgesetzt, man lässt sich auf das andere ein. Gut ist, sich dann auch daheim etwas davon zu bewahren.
Herzlich,
Tania
Ein bunter „Muntermach‘-Blumenstrauss noch hinterher…mit reichlich Augenzwinkern und Kribbeln im Tanzbein.
Mal schauen auf YouTube:
1.)Comedian Harmonists – Ein bisschen Leichtsinn… (2:28 min.)
2.)Swing Out Sister – Am I The Same Girl (4:09 min.)
3.)schobert und black – zitronensaft (2:07 min.)
4.)Nomy Rosenberg playing Van Bergeijk (3:48 min.)
5.)Klezmer meets Polka and Dance (3:05 min.)
6.)Paolo Conte – Happy Feet (3:32 min.)
7.)Georg Kreisler – Meine Freiheit Deine Freiheit (1:51 min.)
8.)Balance – Sara Tavares (4:04 min.)
9.)Caravan Palace – Suzy (Official Video) HD (3:04 min.)
…und, weil eben niemand „perfect“ ist, noch dies:
10.) Penguin Fail – Best Bloopers from Penguins Spy in the Huddle (… (1:24 min.)
Tut mir leid, dass ich’s nicht einfacher eingeben konnte.
Viel Spass..
und manchmal ist „weniger“ Kopf ganz gut.
Gruß
Ulissa