Mehr, mehr, mehr!?

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Mehr, mehr, mehr!?

Neulich wollte ich mir mein Lieblingsduschzeug kaufen. Ich machte große Augen, als ich die riesige Flasche sah, die es davon gerade im Sonderangebot gab. Sie wirkte enorm und ich dachte: „Wow, so viel? Na, dann schlag ich mal zu.“ Als ich nach der Flasche griff, flötete die Verkäuferin: „Wir haben gerade 3 für 2.“ Dankend lehnte ich ab. 

Geht das nur mir so, dass ich zunehmend ein unbehagliches Gefühl habe, wenn ich geradezu grotesk übertriebene Angebote bekomme? Was soll ich auf einen Schlag mit 2250 ml Duschzeug (ganz abgesehen davon, dass ich das ja auch noch auf meinem weiteren Einkaufsbummel schleppen darf…). Was soll ich mit fünf Tüten Chips, nur weil sie dann 1,- EUR günstiger sind, wenn ich doch nur jeden zweiten Abend mal eine Handvoll davon knabbere und warum soll ich einen Literbecher Cola im Kino kaufen, den ich eh nie schaffe und von dem ich dann 3x aufs Klo muss (von der riesigen Kalorienmenge beider Angebote mal ganz abgesehen…)? Und warum soll ich gleich eine ganze Flatrate für ebooks abschließen, wenn ich doch nur eines lesen will und mich ein Zugriff auf fast eine Million ebooks und Hörbücher komplett überfordert (und ich darüber hinaus absehen kann, dass ich mehr Zeit beim Suchen nach tollen Titeln, die ich lesen könnte, verbringen würde, als mit dem tatsächlichen Lesen…)?

Ich spüre nach: Mit all diesen Angeboten wird so getan, als würde man mir als Kundin, etwas Gutes tun wollen. Und zwar etwas so Gutes, dass es vollkommen unverständlich, wenn nicht sogar dumm wäre, ein solches Angebot auszuschlagen. Aber wir wissen doch alle, dass es bei all dem ums Verkaufen geht und eben nicht darum, mir etwas Gutes zu tun. Es geht um mein Geld und um meine Kaufentscheidung, nicht um mein Heil oder mein Wohlgefühl.

Immer mehr von allem kann schnell viel zu viel sein und so tut es mir gut, auf das richtige Maß zu achten (und das gilt nicht nur für den Konsumbereich). 

Übrigens: Jedes Mal, wenn ich jetzt ins Bad gehe, fällt mein Blick auf diese riesige Flasche Duschzeug, wuchtig und präsent – was bin ich froh, dass da nicht drei davon rumstehen! 

2 Kommentare

  1. Ja liebe Tania, diese Überforderung kenne ich sehr gut. heute führt sie sogar oft dazu, NICHT zu kaufen. Und das habe ich noch nicht bereuen müssen. Alles was ich brauche gibt es irgendwo bei uns ums Eck .

    • Tja, ob wie Werbetreibenden das wohl auch begreifen? Im Moment habe ich den Eindruck, sie überbieten sich lieber noch mehr…

      Lieber Gruß,
      Tania

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