Lange Zeit habe ich mich dagegen gewehrt, mich auf das Meditieren einzulassen. Warum gerade ich, die ich doch für Achtsamkeit stehe? Weil ich (zumindest in der westlichen Welt) den Eindruck hatte, dass es mir als „Methode“ für mehr Gelassenheit verkauft wird, mit dem Ziel noch besser funktionieren und mich deckeln zu können.
Tja, nun meditiere ich tatsächlich seit rund sechs Monaten täglich und mache die Erfahrung, dass es mich kein bisschen deckelt, ganz im Gegenteil: Es öffnet mich mehr und mehr. Es lässt mich bei mir bleiben, wo ich vorher einfach verschwunden bin. Dadurch stelle mich immer mehr Dingen, die ich vorher vermieden habe.
Damit wird wiederum vieles noch mal deutlich intensiver: Gefühle, Erfahrungen, Kontakte. Unstimmiges wird mir bewusster und ich spüre deutlicher, was mir nicht gut tut. Defizite machen sich bemerkbar, der Raubbau, den ich oft mit mir betreibe, nachlassende Kräfte.
Keine einfache Phase, denn sie macht mich verletzlich. Aber, und auch das ist neu, ich vertraue auf den Prozess, denn irgendwie weiß ich einfach, dass das alles jetzt genau gut und richtig so ist. Ist das vielleicht ein erster Samen Gelassenheit?
Liebe Tania,
wie genau (wann, wie lange, etc.) machst du Meditation? und warum hast du dich aufs Meditieren eingelassen? welche Erwartungen hattest du? Danke
LG Frank
Hallo Frank,
zur Zeit meditiere ich immer morgens ca. 15-20 min. vor oder nach der Asana-Praxis. Eingelassen habe ich mich, weil es ein Teil in mir will und so fest davon überzeugt ist, dass das gut für mich ist, dass er all die andere Teile überstimmt – ich hatte sozusagen keine Wahl. 😉 Tja, und Erwartungen? Ehrlich gesagt, hatte ich mehr Vorbehalte als Erwartungen. Selbst jetzt, wo ich doch schon ein Weilchen dabei bin gehe ich in jede Einheit erwartungsfrei – wow, denke ich gerade, das allein ist ja schon eine kleine Revolution 🙂
Herzlich,
Tania
Hallo Tania,
Danke für deine Rückmeldung
LG Frank