Konsequenzen

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Konsequenzen

Achtsam für sich selbst zu sein, bringt eine Sache mit sich, die ich gerne verdränge. Nämlich die Notwendigkeit, ggf. auch Konsequenzen aus dem zu ziehen, was man eben durch die Achtsamkeit erkennt. 

Z.B. kann man feststellen, dass einem manche Menschen nicht gut tun – und das kann dann Schritte erfordern, das Miteinander anders zu gestalten oder auch, den Kontakt zu reduzieren. Oder, wenn man erkennt, dass einem die Arbeit nicht gut tut, kann das erforderlich machen, den Job zu kündigen und sich etwas Neues zu suchen. Oder, wenn man spürt, dass einem die Ziele, die man sich gesetzt hat, gar nicht das geben, was man wirklich braucht, kann es sein, dass man sich von ihnen verabschieden muss. 

Konsequenzen dieser Art lassen ein achtsames Sein manchmal zu einem Veränderungsmotor werden, zum Anlass von Abschieden, Trennungen, Neuanfängen. Sie können uns vor große Umwürfe stellen und in Krisen stürzen. Denn Festgefahrenes lässt sich oft nicht sanft auflösen.

Ja, das Erspüren von Unzufriedenheiten oder Löchern, das Herausfinden von Fehlentscheidungen oder Irrwegen, stellt uns fast immer vor die Wahl:

  • Herunterschlucken und weitermachen, wie bisher (was, je achtsamer man wird, eigentlich immer unmöglicher wird)
  • oder eben Konsequenzen aus den Erkenntnissen zu ziehen und etwas zu ändern. 

Inzwischen bezweifle ich, dass ein achtsames Sein die einfachere Variante von Leben ist…, aber es ist zunehmend die einzig für mich machbare – und, ja, das eben mit allen Konsequenzen.

2 Kommentare

  1. Liebe Tania, ich weiss, dass achtsames Leben nur selten einfach ist, vor allem, wenn ich über meinen Tellerrand hinausschaue: Es gibt kein richtiges Leben im falschen (Th. Adorno). Und wenn ich erkenne, was falsch ist in meinem Leben, kann es sehr quälend sein, aus z. B. fehlenden Mut dennoch so fortzufahren. Traue ich meiner Achtsamkeit zu, mich sicher zu navigieren, MUSS ich geradezu die Veränderungen in Angriff nehmen, die für die Rückkehr in den Seelenfrieden sorgen. Und das ist unter Umständen noch kein Garant für eine dauerhafte Lösung. Für mich bedeutet Achtsamkeit auch die Bereitschaft, im guten Sinn in Bewegung zu bleiben. Sie scheint die Voraussetzung für unsere persönliche Entwicklung zu sein. – Danke für deine oft so anregenden Gedanken!

  2. Liebe Tania,

    erst einmal möchte ich Dich zu dieser wundervollen Website beglückwünschen. Es macht grossen Spass hier zu stöbern und zu lesen, speziell weil Deine Beiträge so frisch, unverkrampft und authentisch rüberkommen.

    Zu Deinem Beitrag „Konsequenzen“ kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass ein achtsames Leben definitiv einfacher ist, SOFERN die Achtsamkeit dazu führt, dass man das (neu) gewonnene Bewusstsein dazu einsetzt, mutige Entscheidungen zu treffen. Ich kann mir in diesem Zusammenhang kaum etwas Unangenehmeres vorstellen, als sich bspw. darüber bewusst zu sein, dass man auf dem Holzweg ist und trotzdem nichts verändert. Mittel- bis langfristig führt dies mit grösster Wahrscheinlichkeit ins Unglück. Der mutige Weg hingegen, der zu Beginn vielleicht gefährlich oder riskant erscheinen mag, führt zu Entwicklung, Transformation, Selbtvertrauen und Zufriedenheit – auch wenn dies womöglich nicht immer sofort erkenntlich wird. Mutige Entscheidungen, die mit voller Achtsamkeit getroffen werden, erzeugen eine innere Freiheit und Motiviation, die die Basis für den persönlichen Erfolg darstellen.

    Ich freue mich bereits auf weitere Blog Posts!

    Herzliche Grüsse

    Steven

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