In diesem Moment sitze ich hier und tue nichts. Es ist leise um mich herum, hin und wieder höre ich ein Auto und im Hintergrund singen einige Vögel. Ansonsten scheint keiner da zu sein, nicht der Nachbar und auch nicht der von gegenüber, alles ist ruhig. Kein Telefon, keine Musik. Nur Stille.
Oder bin ich es vielleicht gerade selbst?
Ist diese Ruhe in mir?
Ich habe keinen Termin, muss nichts tun, sondern kann mich selbst in Ruhe lassen, was mir nicht oft gelingt. Aber für diesen Moment reicht es tatsächlich, einfach nur hier zu sitzen und zu sein.
Was für ein wundervoller Zustand, was für eine kostbare Erkenntnis: Es gibt nichts zu tun als zu atmen und wahrzunehmen, was ist.
Nicht mal meine Gedanken sind laut, wie es so oft der Fall ist. Vielmehr scheinen auch sie sich der Stille anzupassen. Ich denke Stille. Ich bin Stille. Es ist eine blaue Stille, kühl und ruhig wie helles Indigo. Beruhigend und sehr tief. Vielleicht fühlt es sich so in einem Schneckenhaus an? Geborgen, gehalten und geschützt.
So stelle ich mir Meditation vor, wenn man sie beherrscht. Oder inneren Frieden. Oder pures Sein.
Am liebsten möchte ich diesen Zustand in kleine Fläschchen füllen, damit ich davon naschen kann, wenn es wieder drunter und drüber in mir geht und alles so wild ist. Aber eigentlich ist es auch gut, dass das nicht geht, denn schließlich will alles gelebt werden, das Wilde und das Ruhige.
Auf jeden Fall ist es wunderschön, diesen Moment so ganz bewusst, so achtsam zu erleben.
Liebe Tania,
ist es nicht toll, dass man solche Momente erleben darf? Es passiert nicht oft, aber wenn es soweit ist, bin ich immer überrascht, dass so ein Empfinden möglich ist. Spannend auch für mich, dass ich es erst merke, wenn ich mich frage: „Was ist gerade anders?“. Stille, einfach nur Stille. Im Außen, wie im Innen.
Ganz liebe Grüße
Monika