Hingabe ist noch mehr als Loslassen

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Hingabe ist noch mehr als Loslassen

Auf meinem Yoga-Weg lerne ich nicht nur Bewegungen neu zu erleben und auszuführen, sondern ich lerne auch Begriffe ganz neu zu sehen und zu verstehen.

Dass Loslassen keineswegs immer auch Verlieren bedeutet, habe ich in unendlich vielen Facetten in den letzten Jahren erfahren, doch auch hier erkenne ich immer tiefere Schichten. Während ich die Yoga-Asanas praktiziere, komme ich immer und immer wieder an Punkte, an denen ich merke, dass ich kämpfe: Ich kämpfe gegen den Frust, weil ich mich nicht stark genug fühlte, nicht fit genug, nicht kräftig genug. Vor einigen Tagen wurde mir in genau einem solchen Moment von irgendwoher das Wort „Hingabe“ zugeflüstert und ich war erstaunt, wie fremd mir dieses Wort im ersten Moment war.

Hat Hingabe nicht etwas mit aufgeben zu tun? So habe ich es wohl immer gesehen, genauso wie Loslassen für mich immer gleichbedeutend mit Verlust war. In beiden Fällen lerne ich nun dazu: Wenn ich gegen die Haltung, gegen meine Schwäche oder gegen den Balanceverlust kämpfe, dann kämpfe ich – wie so oft! – gegen das Leben, anstatt mich ihm anzuvertrauen. Gelingt mir hingegen das Loslassen – von Erwartungen, Ansprüchen, Forderungen und dergleichen mehr – gleite ich in den augenblicklichen Moment und darf pures Sein erleben. Dann ist das, was ist, einfach richtig. Und ist nicht genau das Hingabe? Es geht dabei nicht um’s Aufgeben, ganz im Gegenteil: es geht um’s Annehmen: das anzunehmen, was ist, ganz und gar.

Vielleicht ist Hingabe die Meisterschaft des Loslassens?

 

Hingabe

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