Ich denke mal wieder darüber nach, was ich eigentlich will. Was meine nächsten Ziele sind, was ich brauche, was ich angehen und erreichen will.
Ich bin es gewohnt, in Zielen zu denken. Über viele, viele Jahre waren Ziel- und Maßnahmenpläne meine ständigen Begleiter. Und so verunsichert es mich, dass ich damit nicht mehr so recht weiterkomme.
Es fühlt sich heute ganz anders an, wenn ich über Ziele nachdenke. Weniger kraftvoll und attraktiv, ja, eigentlich sogar eher belastend und stressig. Und ich spüre weiter nach: Will ich denn wirklich mehr? Brauche ich mehr?
Oder… vielleicht ganz im Gegenteil: weniger?
Muss ich denn wirklich immer voranstreben, um „weiter“ zu kommen? Wohin treibt mich denn dieses „weiter“? Will ich wirklich höher, schneller, schöner, erfolgreicher sein und immer mehr, mehr, mehr?
Die Antwort liegt klar vor, oder besser gesagt, in mir: Nein!
Ich will von ganz vielem weniger! Mehr und mehr spüre ich den Ballast vieler Jahre Erfolgsstrebens, die mir viel bescherten: Sinn, Anerkennung, Bekanntheit, Erfolg, Besitz, Hab und Gut, Aufgaben, Verantwortlichkeiten, Verpflichtungen, Erwartungen und vieles mehr. Lange Zeit war das alles sehr wichtig für mich. Heute spüre ich aber mehr und mehr eben auch die Last all dessen, was ich angehäuft habe, um mich herum und in meinem Leben.
Vor einigen Tagen kam mir die Geschichte von Hans im Glück in den Sinn, dem es dich ganz ähnlich ging. Vielen mag der gute Hans ziemlich dumm erscheinen, aber ich gebe zu, ich beneide ihn im Moment. Ich weiß, damit stemme ich mich ein gutes Stück weit gegen den Strom unserer Gesellschaftsform, aber wissen Sie was? Es fühlt sich gut an, so gut. Und damit lasse ich das jetzt einfach mit einer neuen Liste von Zielen und öffne dafür die Tür weit für das Leben und schau, was kommt.
Wer macht mit?
Hallo liebe Tanja,
danke für den schönen Artikel, er hat mich richtig tief berührt und kam zum absolut richtigen Zeitpunkt. Ich halte den Hans im Glück auch für einen besonders liebenswerten und sehr schlauen „Burschen“ . Ich werd mich jetzt auf meine Terrasse in die Sonne setzen und seine Geschichte gleich noch mal lesen 🙂 DANKESCHÖN
Liebe Tania! Vielen Dank für den wunderbaren Artikel. Auch ich musste jetzt mal nachlesen, wie denn die Geschichte von Hans im glück tatsächlich lief. Als Kind das letzte mal gehört (oder gelesen?) hab ich die Handlung total vergessen. Danke schon mal dafür, dass du mir den Anstoß gegeben hast, mir wieder mal ein Märchen zu Gemüte zu führen! Und ja, ich möchte auch mitmachen in der Einfachheit des Lebens. Schon lange bin ich außer Atem – dem Lebensatem – und komme nicht mehr hinterher. Hinter meinen eigenen Anforderungen, den Erwartungen der anderen, des ständigen Müssens und Sollens. Die ständigen, ermüdenden Gedanken, ob man es den anderen recht macht, und ob man geliebt wird. Dabei ginge es doch ganz einfach. Manchmal, ja manchmal gelingt mir so ein Moment und ich bin glücklich mit mir. Wenn ich allein bin und in mir ruhe und dankbar bin, einfach für das, was gerade ist. Dann fühle ich Zufriedenheit und ich brauch rundherum gar nichts.
Ach, das freut mich sehr, dass gerade dieser Text solche Rückmeldungen bekommt! Weitaus populärer sind ja Erfolgstipps 😉
Herzlich,
Tania
Guten Morgen liebe Tanja,
danke für deinen Artikel. Ja, auch ich bin seit Jahren mit diesem Thema beschäftigt. Unser Häuschen im Grünen tut uns sehr gut und ist auch gar nicht groß.
Trotzdem und allgemein ist das Thema „Ballast“ ein großes Thema. Allein von dem, was sich im Laufe der Zeit so alles ansammelt. Oft kommt die Frage auf: Was davon brauche ich wirklich ?
Oft schon aussortiert, aber immer noch viiiel …. – und es kommt ja auch immer wieder was dazu, was grad wichtig erscheint …..
Der Tisch im Leben ist ja sooo reich gedeckt.
Das Buch „Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags“ begleitet mich (zeitenweise recht erfolgreich)schon ein paar Jahre lang.
Ich bewundere die Menschen, die “ übersichtlich, klar, sortiert, aufgeräumt und doch liebevoll und glücklich durchs Leben gehen – eben wie Hans im Glück.
Dir und uns allen wünsche ich zu unserem Entschluß gutes Gelingen.
Was Anderes im Allgemeinen: Wie wäre es, wenn du in deinen Briefen allgemein zum DU übergehen würdest ? Ich könnte mir vorstellen, das wäre für deine anderen Leser auch in Ordnung. Wir haben doch vermutlich alle ähnliche „Wellenlängen“.
Ganz liebe Grüße und DANKE, für dein Teilhaben lassen.
Liebe Theresia,
herzlichen Dank für Deinen Kommentar und für die guten Wünsche. Ich denke, ganz sortiert und aufgeräumt wird es bei nie sein, dazu ist mein Sein wahrscheinlich einen Tick zu chaotisch 😉 Aber es dürfte etwas weniger voll sein, das wäre schon schön 🙂
Und zu Deinem Vorschlag: Tatsächlich fühle ich mich im Schreiben der Artikel mit dem „Sie“ sehr wohl. Gerade weil oft ja auch recht intensive Anregungen in meinen Texten stecken, ist ein bisschen Abstand nicht verkehrt, denke ich, und das „Du“ ist mir da oft einfach zu plump. Im direkten Kontakt aber wird es dann meist schnell ein „Du“, wie Du siehst 🙂
Herzlich,
Tania
Entschuldige, Tania, hab deinen schönen Namen verkehrt geschrieben.
Sorry!
Kein Problem, passiert ziiieeemlich oft 😉 – aber schön, dass Du es gemerkt hast!
Tania
Liebe Tania,
Danke für diesen tollen Artikel. Seit meiner Erkrankung im letzten Jahr bin ich zur Einfachheit in meinem Leben zurückgekehrt. Ich lebe viel bewusster und habe sehr viele Dinge hinter mir gelassen. Was nützen materielle Dinge, das Streben und Hetzen nach Erfolg und Anerkennung? Ich habe erfahren: nicht viel oder sogar gar nichts, wenn es um die Gesundheit geht. Denn für kein Geld der Welt, oder die Meinung anderer Menschen kann ich mir Gesundheit erkaufen. Ich bin da ganz auf mich allein gestellt. Natürlich habe ich Unterstützung durch meine liebe Familie und gute Freunde. Ich möchte damit sagen: Jeder ist für sein Leben, wie er es gestaltet, wie er es lebt, selbst verantwortlich. Viele Menschen brauchen wohl auch diesen Stress des Alltags, um sich glücklich zu fühlen. Ich für mich kann nur sagen: Genieße Dein Leben bewusst, entschleunigt und mit allen Sinnen, denn das Leben ist einmalig und sehr kostbar. Und ich kann aus meiner Erfahrung sagen: Es ist nicht schwer, viele Dinge loszulassen. Man muss sich nur trauen, diesen Schritt zu gehen. Dazu passt so gut das Lied von Silbermond „Mit leichtem Gepäck“.
Ich wünsche Dir und allen anderen viele offene Türen, hinter denen Leichtigkeit, Zufriedenheit, Glück und Gesundheit auf Euch warten.
Liebe Grüße
Monika
Ganz herzlichen Dank, Monika, für Deine Zeilen. Ja, Gesundheit ist ein sehr gutes Beispiel und genau dieses Thema lässt mich auch immer bewusster mit meiner Lebenszeit umgehen.
Auch Dir alles Gute und Liebe,
Tania