Handlungsfähig bleiben

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Handlungsfähig bleiben

Ich habe für mich herausgefunden, dass das allerwichtigste für mich ist, handlungsfähig zu bleiben. Und genau das stellt oft eine ordentliche Herausforderung dar. 

Es gibt Themen oder Geschehnisse, die mich schrecklich hilflos machen, weil meine Einflussmöglichkeiten Grenzen haben. Das kann das Weltgeschehen betreffen oder auch etwas, das vor meiner Haustür passiert. Genauso gibt es vieles, das mir große Angst macht und mich zu lähmen droht, weil ich das Gefühl habe, keine Chance zu haben. Auch das bezieht sich wieder sowohl auf allgemeine Geschehnisse als auch auf ganz Konkretes in meinem Leben. 

Habe ich meinen Fokus auf diesen Dingen und Geschehnissen, erlebe ich Ohnmacht und verfalle in eine Starre. Ich blockiere denn den Fluss des Lebens, um nicht zu fühlen oder um nichts falsch zu machen. Aber genau das ist eine Verneinung des Seins, die mir nicht gut tut. Ich werde dann hart und ziehe mich in mich selbst zurück, wo ich glaube, sicher zu sein (aber es natürlich nicht bin). 

Ich frage mich oft, ob ich nun eigentlich von meiner Grundnatur her eher ein Optimist oder ein Pessimist bin und ich kann diese Frage bis zum heutigen Tag nicht eindeutig beantworten. Aber ich weiß, dass mein Fokus entscheidend für meine Handlungsfähigkeit ist. Solange ich auf das schaue, was schön ist, was mich bereichert und was mich weiterbringt, auf die wunderschönen Dinge in diese Welt, auf beeindruckende Projekte oder inspirierende Menschen, solange kann ich der Angst und Hilflosigkeit etwas entgegensetzen. Lasse ich aber zu viel Negatives in mein Denken und Fühlen, zieht mir das so viel Energie, dass ich mich oft nur noch verkriechen möchte.

Man wirft dem so genannten „positiven Denken“ oft vor, dass es die Welt verklärt und auch ich will mir die Welt nicht schönreden, denn ich schätze auch dunkle Töne und Stimmungen. Aber das muss ich auch nicht, denn das Schöne ist immer auch da! Schönes zu sehen, Schönes zu erschaffen und den Blick auf Schönes zu lenken – das ist das, was mir Kraft gibt und vielleicht auch Ihnen, denn viele von Ihnen melden mir zurück, wie gut es tut, dass ich das nicht nur für mich, sondern auch öffentlich auf meinen Seiten tue. Und wenn auch dieser Text wieder einigen von Ihnen vielleicht ein bisschen dabei hilft, handlungsfähig zu bleiben, ist es mehr, als ich mir wünschen kann.

1 Kommentar

  1. Liebe Tanja,

    vielen Dank für diesen Beitrag. Ich bin der Meinung, das positives Denken à la „alles wird gut“ in Wahrheit auf das Negative fixiert. Ich müsste nicht denken „alles wird gut“, wenn es gut ist. Ich bin also fokussiert auf das Negative und lege etwas darüber. Damit aber bleibt das Negative erhalten.

    Ganz anders, wenn ich aus einer Situation, die mich ängstigt oder lähmt (oder was auch immer) den Blick auf das bereits vorhandene Schöne und Gute wende im Leben. Damit wird das, was gerade nicht so gut ist, nicht weggeschoben. Es darf sein, aber es kann sich auch wandeln im Anblick des Schönen. Oder auch nicht.

    Vielen Dank, das hat mir gerade etwas klar gemacht.

    SG

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