Ich habe das Gefühl, dass mir das Leben im Moment vor allem eines beibringen will: nämlich, dass ich meine Energie nicht mit Hadern verschwende. Und das macht es ganz geschickt, indem es mich sozusagen rund um die Uhr beschäftigt.
Wenn ich mal einen Moment inne halte, dann wird mir klar, dass ich gerade schlicht und einfach keine Zeit und auch keine Energie habe, mit Herausforderungen oder Themen zu hadern, mich großartig über irgendetwas aufzuregen oder gar zu ärgern. Ich bin viel zu beschäftigt, das zu surfen, was ansteht. Manchmal denke ich zwar, dass es durchaus jetzt gerne ruhiger werden könnte und dass ich doch eigentlich jetzt genug geschafft habe, aber schwuppdiwupp kommt schon das nächste Thema daher und ich muss die Knie locker machen, um die Balance halten zu können und weiter geht’s.
Ja, genau: locker machen, denn wenn ich festhalten würde, wenn ich mich hart machen würde und gegen die Bewegungen des Lebens zu kämpfen versuchte, würde ich ziemlich sicher einfach vom Surfbrett fallen. Um surfen zu können, darf ich keine Kraft darauf verschwenden, mich über die Höhe oder Wucht einer Welle zu beschweren oder darüber zu klagen, dass nach den zwei hohen Wellen doch bitte nicht noch eine dritte kommt… Die Wellen kommen wie sie wollen und fragen nicht danach, ob ich denn nun gerade bereit auf die nächste bin oder nicht. Ich bin es dann einfach – und das, weil ich eben nicht die Arme vor der Brust verschränke und mich trotzig weigere oder darüber greine, sondern weil ich ja dazu sage, auch die nächste Bewegung mitzumachen.
Bereit, flexibel und offen sein, anzunehmen und Ja zu sagen – all das sind Lernaufgaben, denen ich mich als Fan von Sicherheitsnetzen und Kontrollleinen vom Kopf nur selten wirklich gewachsen gefühlt habe. Aber damit ist schon lange Schluss. Wenn ich etwas begriffen habe, dann das: Beim Surfen kann man sich nirgendwo festhalten, sondern nur die Balance in sich selbst finden und das immer wieder neu.
Und wissen Sie was? Immer mehr beginne ich das Surfen zu lieben!
Eine schöne Beschreibung, Tania 🙂
Dankeschön, Inga 🙂
Lieber Gruß,
Tania
„Surfen, was ansteht“ – das gefällt mir, liebe Tania. Überhaupt das Bild des Surfers, der in sich selbst Balance findet. Danke dafür, dieses Bild werde ich nun mal in meinen dieser Tage recht stressigen – wir sind gerade umgezogen – Alltag tragen.
Und mich an „schwierigen“ Punkten immer wieder fragen: „Was würde mein Herz mir jetzt raten?“
Alles Gute für dich & deine Leser wünscht
Carolin