Gegengift

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Gegengift

Es ist schon verrückt, was gerade alles in der Welt und um uns herum passiert – und wir sind mitten drin. 

Wir sehen Bilder, lesen Artikel, hören Nachrichten, verfolgen Reportagen und lauschen Kommentaren. Wir diskutieren mit anderen und suchen und finden Argumente und Antworten, wobei diese nicht immer richtig sein müssen. Manche von uns entwickeln Meinungen, mehr oder weniger radikal, andere sind verwirrt und wissen eigentlich immer weniger. Einige beginnen zu kämpfen (gegen wen oder für was auch immer), andere verfallen in eine Starre und hoffen, dass einfach alles bald wieder gut ist. Wieder andere entscheiden, etwas zu tun und packen irgendwo praktisch mit an, einige wollen nur ihre Schäfchen ins Trockene bringen (bzw. versuchen es). Wieder andere klagen nur noch, während einige rationalisieren oder ganz dicht machen – ja, wir alle versuchen auf die eine oder andere Art weiterzuleben mit all dem, was in der Welt geschieht. 

Seit Wochen und Monaten achte ich selbst vor allem auf eines: dass ich mich nicht zu sehr beeinflussen lasse von Ansichten und Äußerungen, von Reden und Behauptungen, von Parolen oder fiesen Sätzen, die wie Messer wirken und die tiefe Gräben schaffen. Ich versuche jeden Tag auf’s Neue, mich vor der massiven Negativität zu schützen, mit der immer mehr durchtränkt zu sein scheint und vor dem, was daraus entsteht. 

Ich glaube an die Kraft von Energien und ich glaube daran, dass man der Negativität nicht die Macht überlassen darf, denn sie vergiftet alles. Ich will nicht zulassen, dass meine ganz natürlich vorhandene und auch angemessene Besorgnis aufgebläht wird von dem, was Menschen so alles aus Angst tun: nämlich z.B. ständig den Weltuntergang zu beschwören oder zumindest den nächsten Krieg oder nur noch über die Schlechtigkeit in dieser Welt zu lamentieren oder es als Fakt darzustellen, dass doch eh alles egal ist und jeder halt sehen muss, wo er bleibt oder – im schlimmsten Fall – in Hasstiraden zu verfallen und auf alles und jeden zu schimpfen. 

Tatsächlich nehme ich auch ganz viel anderes wahr, wenn ich nicht nur auf die lauten und aggressiven Stimmen höre und das ganze Mediengeschrei: Da ist so viel Schönes und Gutes, da sind Gemeinschaft und Hilfsbereitschaft, da gibt es tolle Ideen und Ansätze, da ist Liebe zu den Menschen und zum Leben zu fühlen, da sind noch immer überall kleine und große Wunder zu entdecken und da ist noch so viel mehr. All das sind gute Energien, die uns alle nähren und die vor allem eines können: Hoffnung schenken.

hoffnung_k

9 Kommentare

  1. Sehr schön geschrieben, Danke. Es ist wirklich täglich schwer, bei der Fülle von teilweise schlechten Nachrichten die Hoffnung nicht zuverlieren, nicht gleichgültig zu werden,nicht zu verzweifeln und vor allem bei sich zubleiben. Die sozialen Netzwerke tragen ihr übriges dazu bei, oft interessant, aber immer öfter auch sehr destruktiv und so unübersichtlich, niemals schafft man es den Überblick zu behalten, wie geht das dann, trotzdem bei sich zu bleiben?

    • Ich glaube, es kann nicht das Ziel sein, den Überblick zu behalten, daran dürfte jeder scheitern. Diesen Anspruch loszulassen, dürfte ein großer Schritt dahin sein, mehr bei sich zu bleiben.

      Ein lieber Gruß,
      Tania

  2. absolut super geschrieben.
    UND sehr essentiell!Ohne Hoffnung kein Leben.(dazu gibt es sogar Versuche bzw Statistiken.las ich mal.)
    Danke liebe Tania.Konstrukitv ist gut.
    Und ja,das Glas ist halbvoll-oder sogar mehr!
    Hezrliche Grüsse
    Heide
    P.S danke für das daran erinnern:wir können immer etwas an der eigenen Einstellung ändern !Und die wiedrum geht nach aussen ,macht Atmosphäre,oder bewegt etwas..daher :Hoffnung !gegen das Verbittern ,Zumachen ,oder Resignieren.

    • Dankeschön, Heide!

      Ganz herzlich,
      Tania

  3. Ich kann mich sehr wiederfinden in deinen Worten. Es ist wirklich traurig, was in dieser Welt passiert. Ich habe für mich jedoch herausgefunden, dass es mir nichts bringt dagegen anzukämpfen. Ich weiß nicht warum es so ist, und doch ist es einfach so und ich schließe Frieden mit diesem Unfrieden. Meinen Fernseher habe ich schon lange verkauft und ich folge auch nicht mehr den Medien, es reicht mir schon wenn ich manchmal etwas von Freunden und Verwandten aufzuschnappen, die sich ständig darüber aufregen. Ich glaube auch hier ist es wichtig einfach bei sich zu bleiben, diesen Unfrieden zu aktzeptieren und doch immer wieder für dich das Schöne zu entdecken, und davon gibt es so viel.
    Wirklich toller Artikel, ich mag deinen Blog sehr ♥

    Ganz liebe Grüße
    Sanni

    • Ganz lieben Dank für Deine Zeilen!!!

      Alles Gute,
      Tania

  4. Liebe Tania,
    dieses Thema ist fast konstant auch meins. Und die Susann spricht mir aus der Seele.
    Auch wenn ich mich aus dem großen und kleinen Mediengeschrei raushalte, spüre ich es doch energetisch, was da abgeht, es braucht nicht einmal ausgesprochen zu werden. Dieses Geschehen um uns herum mit all seinen Schmerzen, Emotionen, Agressionen ………

    Dabei achtsam zu sein und bei mir zu bleiben, das ist eines meiner schwersten Herausforderungen.

    Danke wiedermal für all dein Teilen. Ich freue mich immer sehr über deine Beiträge.

    Herzliche Grüße !

    • Ganz lieben Dank Theresia, für Deine Zeilen. Mir hilft es sehr, auf das Gute und schöne zu schauen – DAS gibt es nämlich auch, trotz allem!

      Alles Liebe,
      Tania

  5. Hallo an Tania und deren treue „Fans“ …
    Es gibt eine wunderbare Seite im Netz :

    „www.gute Nachrichten.de“

    Lese ich immer, wenn die schlechten mal wieder Überhand nehmen.

    liebe Grüße Erika

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