Garten

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Garten

Heute möchte ich zwei Zeilen aus einem Gedicht von Jorge Luis Borges mit Ihnen teilen: „So bepflanzen wir doch unseren eigenen Garten und schmücken die eigene Seele, statt darauf zu warten, dass uns jemand Blumen bringt.“

Wow, steckt da nicht ganz viel Kraftvolles und Wunderschönes drin?

Mich spricht vor allem an, nicht warten zu müssen, sondern selbst tun zu können. Für mich, aber auch einfach so, denn einen Garten anzulegen, heißt ja, aus mir heraus etwas Schönes und damit eine Bereicherung zu erschaffen. Damit mache ich Freude – mir und anderen, genauso, wie ich, indem ich meine Seele schmücke, andere inspirieren und erfreuen kann. 

Ja, so denke ich, wahrscheinlich ist diese  Webseite hier ein bisschen mein kleiner Garten. Ich pflanze Samen und Setzlinge, manche noch ganz unreif, andere schon fast ist Blüte und schaue, was passiert. Was z.B. wächst und immer kräftiger wird, was vielleicht noch Dünger und Schutz braucht und welche Samen und Keimlinge von anderen hereingeweht kommen.

Und mit den Blüten, die hier und auch anderswo in meinem Leben entstehen, schmücke ich meine Seele, mit den Früchten nähre ich sie, auf dass sie leuchtet und strahlt und ich daraus noch mehr Kraft finde, um meinen Garten immer bunter und schöner zu gestalten. 

Nicht das schlechteste Lebensmotto, was meinen Sie?

5 Kommentare

  1. Oh ja, welch‘ freudeauslösendes Zitat!

    Mich spricht die „Selbstzuwendung“ an … also, sich mir selbst zuzuwenden, zu schauen, welche Pflanzen ich erfahren und geniessen möchte, anstatt zu warten, welche Blumen ich zufällig durch jemanden geschenkt bekomme … vielleicht sogar auf die Gefahr hin, dass ich diese geschenkten Blumen dann gar nicht so sehr mag oder sie mir / meinem Garten nicht entsprechen. In diesem Sinne hat das Zitat auch etwas mit Selbstwirksamkeit zu tun.

    Herzlich

    Barbara

  2. Eine wunderschöne Zeile. Mir helfen Vergleiche zum Gärtnern bei Ungeduld. Ja, ich kann mich um meine Samen kümmern – doch sie brauchen auch ihre Zeit, um zu Blumen zu reifen. Zerren und Ziehen hilft nicht, nur geduldiges Warten, Hegen und Pflegen, auch wenn die Ergebnisse noch nicht sichtbar sind.

  3. Vor kurzem musste ich im Rahmen eines Seminars aufschreiben, was mich glücklich macht. Das Gefühl geliebt zu werden, bekocht zu werden, gemeinsam zu lachen…alles wunderschöne Dinge mit einem Haken und folgender Erkenntnis:Ich mache mein Glück von anderen abhängig. Denn was ist, wenn niemand Zeit hat mich zu bekochen, ich mit mir alleine bin? Bin ich dann unglücklich?

    Ich habe geglaubt ich bin mit dem Thema Selbstliebe, Zeit für sich, allein sein können schon durch. Anscheinend nicht. Also wende ich mich meinem Garten zu, ziehe meine eigenen Pflänzchen und bin somit in der Lage mir selbst Blumen zu schenken: Und: ich habe somit Blumen für andere liebe Menschen, wenn ich möchte.

    Danke Tania, für diesen wertvollen Anstoß.

  4. Gerade aus meinem Garten kommend, indem ich gefrühstückt habe, der mir heute schon viele wunderschöne Fotos in mein Handy gezaubert hat, den ich die letzten Tage mit noch mehr Rosen und Lavendel bepflanzt habe, den viele Tiere durchstreifen – lese ich nun diese schönen Zeilen. Es ist wahr – mein Garten macht mich glücklich und dafür danke ich ihm.
    Danke Tania

  5. Und ich freue mich immer wieder über Geschenke in meinem Garten: Geschenke, die der Wind , ein Vogel , eine Maus oder eine Elfe gebracht haben: Blätter und Blüten, die auf einmal da sind – Überraschung !!! –
    Zur Annahme dieser Geschenke gehört allerdings auch ein wenig Geduld: warten können, bis sich das grüne Dings entwickelt und zu erkennen gibt. Wer jedes Kraut vernichtet, das er nicht selbst gesetzt hat, wirft Geschenke weg.
    Und wieviel Platz dieses Geschenk einnehmen darf, kann man ja immer noch entscheiden…
    Laßt Euch überraschen !

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