Eingeschlichen

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Eingeschlichen

Vor kurzem stellte ich fest, dass die Angst in meinem Leben wieder einmal größer geworden war, ohne dass ich es gemerkt hatte. Sie kommt ja auch nicht gerade mit einem Klingeln an der Haustür zu uns, sondern sie schleicht sich heimlich ein. Angst kommt oft durch die Hintertür.

Und dann ist sie einfach da. 

Wenn ich Angst habe, versuche ich zu kontrollieren. Es ist schon schräg: Je größer meine Angst ist, desto mehr versuche ich in den Griff zu bekommen. Gleichzeitig merke ich, dass mir das nicht gelingt, und dieses unterschwellige Wissen darüber, dass ich eben keine Kontrolle habe, erhöht natürlich meine Angst. Sie nährt sich auf diese Weise selbst und wird größer und mächtiger.

Ein Problem ist, dass ich überhaupt merken muss, dass ich wieder in die Angst gerutscht bin, um zu verhindern, dass sie sich mehr und mehr ausbreitet in mir. Und da hilft mir einmal mehr eine Portion achtsamer Selbstwahrnehmung. Wenn ich Angst habe, werde ich hart und schotte mich ab. An dem Grad meiner inneren Härte kann ich inzwischen gut erkennen, ob ich der ungebetene Gast wieder bei mir eingezogen ist. Und dann kann ich die Türen und Fenster weit öffnen, damit der Wind sie wieder herauspustet, aus mir und meinem Leben, und ich wieder frei atmen kann.

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