Zur Zeit erlebe ich etwas, das mir relativ fremd ist: Immer wieder setze ich dazu an, einen neuen Blogbeitrag zu schreiben, aber es gelingt mir nicht, die richtigen Worte zu finden. Zu viel auf einmal will sich ausdrücken und manches ist einfach auch noch überhaupt nicht wirklich gefühlt. Ich beginne mit einem Thema, hüpfe sofort zu etwas anderem, stelle dann fest, dass ich eigentlich gar nichts „Richtiges“ geschrieben habe und will neu beginnen. Ja, das kann eine ganz schön schwierige Sache sein: die richtigen Worte zu finden um ausdrücken zu können, was in einem ist.
Bei mir sind es gerade Umwälzungen im Leben, die mich etwas sprachloser als sonst machen, aber es können genauso gut große Gefühle sein, die uns nach Worten ringen lassen, oder Hilflosigkeit und Ohnmacht, auch Trauer oder Wut und vieles mehr.
Und eigentlich ist es kein Wunder: Gefühle sind so mächtig und ganz unmittelbar, sie können und voll und ganz ausfüllen und sich dabei auch ständig ändern. Sie können uns schütteln und zu Boden drücken oder uns ganz leicht werden lassen und zum Leuchten bringen. Gefühle sind so vielfältig wie das Leben und dabei verbindend und ganz individuell zugleich.
Ein Stück weit können Worte Gefühlen immer nur bedingt gerecht werden, denn Worte bleiben im Abstrakten. Aber sie können das tatsächliche Fühlen anrühren und (wieder)erkennbar machen. Ich glaube, dass wir deshalb so gerne Texte lesen, die uns berühren: weil wir in ihnen hin und wieder eine Stimme für das finden, was für uns selbst oft so unaussprechlich ist.
Ich habe in der letzten Zeit immer wieder einigen Druck gespürt, dass ich hier doch endlich mal wieder etwas veröffentlichen sollte, aber ich mag nichts schreiben, einfach nur um etwas zu schreiben. Das, was gerade in mir und um mich herumwirbelt, wird sich irgendwann setzen und dann werde ich auch wieder Worte finden. Für den Moment bleibt es bei Texten, die für Leute, die mich schon länger lesen, vielleicht etwas unfertig und verwirrt anmuten, aber manchmal steht es an, auch genau solchen Zuständen Ausdruck zu verleihen. Gerade im Miteinander gilt es manchmal eben auch, zuzugeben, dass man gerade nicht in der Lage ist, die richtigen Worte zu finden und dann einfach auch mal still zu sein.
Danke.
Danke dir, Tania, für diesen schönen, ehrlichen Einblick & das Teilhaben-Lassen an deinen inneren Welten!
Ich mag deine klare, bildreiche, einfühlsame und manchmal auch sehr zarte Sprache & finde, du berührst mit ebendiesen Worten – unabhängig davon, ob dein Text nun ein „fettes“ Thema zum Inhalt hat oder nicht.
Schöne Dezembertage dir, gehab dich wohl,
Carolin
Ganz, ganz lieben Dank für Deine Zeilen, Carolin.
Auch für Dich eine schöne Weihnachtszeit,
Tania
„Ich glaube, dass wir deshalb so gerne Texte lesen, die uns berühren: weil wir in ihnen hin und wieder eine Stimme für das finden, was für uns selbst oft so unaussprechlich ist. “
und genau das, liebe Tania, schaffst du immer wieder ! Ich habe grad mal all deine Texte vom aktuellen Newsletter gelesen und erkenn mich in sooo vielem wieder. Die letzten Wochen haben mich auch an die Grenzen meiner Flexibilität ( soweit vorhanden , da auch ich ein “ Sicherheitsfan“ bin ) gebracht, mir war es zuweilen ZUVIEL Veränderung, umgeschmissene PLäne usw. Ich verzweifle dann auh schnell, Wut und Tränen kommen hoch ..ich kann es nie gut und für andere verständlich in Worte fassen, wie es mir geht ( allein diese Frage hasse ich und kann sie nie mit gut / schlecht beantworten, weil sie schon so komplex von mir beantwortet werden will..es gibt so viel Einflüsse, WIE es mir geht ) …aber wie du so schön sagst, nicht das Leben bekämpfen, annehmen, weitersurfen , Balance halten usw.
Ich danke dir !! Einen schönen 2. Advent !
lg
Maren
Hallo Tania,
was mir beim Lesen deiner Zeilen gerade durch den Kopf geht:
Ich verstumme von Zeit zu Zeit, wenn ich in mir selbst versunken bin und es in mir arbeitet. Oder ich plappere, wenn ich vor Emotionen überquelle und sie zu sortieren versuche. Beides ist schwierig – für mich und für andere. Ausdrücken, was in meinem Inneren abläuft, ist wichtig für mich, weil es so klarer wird. Und Klarheit ist für mich ein Wert, der mir etwas bedeutet, damit ich mich in mir selbst zuhause fühle. Gedanken und Gefühle sind aber sehr flüchtig und meistens nur Momentaufnahmen.
Bei einem Verlust können tatsächlich gleichzeitig Trauer, Dankbarkeit und Glück nebeneinander existieren. Das habe ich gerade selbst erstaunt festgestellt. Dafür Worte zu finden, die diese Vielfalt ausdrücken, ist sehr schwierig. Trotzdem sucht man ja danach, weil es (mir jedenfallst) ein Bedürfnis ist. Dieses Suchen und Stochern im Nebel, ist eine Phase der Unsicherheit, Verletzlichkeit und braucht seine Zeit. Wie eine Raupe, die sich verpuppt und irgendwann als Schmetterling hervortritt. Ich weiß jetzt auch nicht, ob ich meine Gedanken richtig ausgedrückt habe … Dein Text hat mich jedenfalls berührt. Danke.
Liebe Grüße
Elisa
Liebe Tania,
ich habe Sie in den letzten Wochen sehr vermisst. Herrlich dass Sie wieder da sind und vielen Dank für diesen von Herzen geschriebenen Newsletter. Es ist immer ein Genuss von Ihnen zu lesen. Sie schreiben mir aus der Seele.
Ich wünsche Ihnen alles Gute.
Herzlich Sabine
Ganz herzlichen Dank für die schönen Kommentare, ich freu mich sehr!
Alles Liebe und Gute,
Tania
Möchte mich uneingeschränkt dem Text von CAROLIN am 1.12.16 anschließen. Gruß Lilo
Dankeschön, Lilo.
Ein lieber Gruß zurück,
Tania