Die Macht der Gewohnheit

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Die Macht der Gewohnheit

Es gibt im Wesentlichen zwei Arten von Veränderungen: die, die von außen kommen und die, die wir selbst initiieren. Und bei denen, die wir selbst angehen, gibt es eine böse Falle, die da lautet: die Macht der Gewohnheit. 

Wie sehr vielen Menschen machen auch mir Veränderungen oft eher Angst. Aber ich weiß inzwischen, wie wichtig sie sind und wie gut, so dass ich immer mutiger auch selbst Veränderungen angehe. Allerdings ist das in der Theorie oft leichter als in der Praxis. 

Es kann mir sowohl vom Verstand als auch vom Bauch her klar sein, dass bestimmte Veränderungen sinnvoll und wünschenswert, manchmal sogar schlicht und einfach nötig sind und dennoch kann es passieren, dass mein Unterbewusstsein dagegen anarbeitet. Das kann dann z.B. so aussehen, dass man sich an eine auf den ersten Blick richtig große Veränderung wagt, aber dann – und das tatsächlich manchmal ohne es überhaupt zu merken – eigentlich nur mehr vom selben macht. 

Viele von uns sind Gewohnheitstiere und (wie gesagt, oft unbewusst) setzen wir ganz viel daran, dass alles bleibt wie es ist. Wir wollen vielleicht unsere Einrichtung verändern und kaufen dann doch wieder Möbel, die den alten ziemlich ähnlich sehen. Wir wollen endlich mal ganz woanders hin verreisen und wählen dort dann eine Unterkunft, die gar nicht so viel anders ist als an dem Ort, an den wir sonst fahren. Wir kündigen unsere Arbeitsstelle, um endlich mal eine neue Herausforderung zu haben und finden uns in einem Job wieder, der eigentlich auch nicht viel anders ist als der davor… 

Das sind nur einige Beispiele. Ob im Großen oder im Kleinen: viele von uns tun sich schwer mit Veränderungen, weil sie tendenziell bedrohlich sind, uns unsicher machen und wir wir nicht wissen, welche Konsequenzen letztlich in ihnen stecken. 

Etwas zu verändern heißt aber tatsächlich, etwas ANDERS zu machen als vorher. Und ja, das kann ganz schön gruselig sein. Ich glaube, es ist wichtig, die Angst zuzulassen und bewusst zu spüren, damit sie uns nicht zu unbewussten Blockieraktionen bringt. Ich für mich stelle immer wieder fest: je achtsamer ich meine Ängste wahrnehme, desto weniger beeinflussen sie mein Tun und Sein. 

Ich stelle immer wieder fest, wie unendlich befreiend es sein kann, die gewohnten Strukturen hinter sich zu lassen und mutig ins Unbekannte zu springen. Und eigentlich steckt es ja auch schon in der Formulierung „die Macht der Gewohnheit“: nämlich, dass da etwas Macht über uns hat. Diese Macht gilt es zurückzugewinnen, um wirklich gestalten zu können.  

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