Die Leichtigkeit suchen

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Die Leichtigkeit suchen

Ich neige dazu, mit dem Kopf durch die Wand zu wollen, sprich: Widerstände provozieren mich dazu, noch mehr Einsatz zu zeigen, nach dem Motto: Das muss doch gehen! Dass das nicht immer sinnvoll, sondern oft vor allem schmerzhaft ist, habe ich langsam begriffen.

Inzwischen glaube ich ich darüber hinaus auch zu erkennen, dass mein Weg vor allem Richtung Leichtigkeit gehen soll. Damit meine ich nicht Seichtheit oder Oberflächlichkeit, es gehören sehr wohl Tiefe und auch Schwierigkeiten zu meinem Leben, aber immer dann, wenn ich etwas zu erzwingen versuche, komme ich nicht weiter.

Im Kleinen ist das z.B. die Arbeit an einem bestimmten Projekt, das einfach noch nicht reif ist und bei dem ich nicht weiterkomme, so sehr ich mich auch zu pushen versuche. Oder das Schreiben eines Textes, bei dem es nicht fließen will, weil ich den Kern noch nicht gefunden habe. Da nutzt es nichts, mich dazu zu verdonnern, ihn nun endlich zu Ende zu schreiben, es wird eh nichts. Dafür fließt er dann in einigen Tagen in wenigen Minuten.

Im Großen waren es in der Vergangenheit Veränderungen, die ich aufzuhalten versuche, daran aber scheitern muss, da sie unaufhaltsam oder schlicht und einfach nicht kontrollierbar waren. Oder es waren Ziele, die ich mir gesetzt habe, die aber nicht wirklich meine waren. Die Wege, die ich da beschritten bin, waren unendlich mühsam und haben so viel gekostet. Viel zu viel.

Ganz anders ist es, wenn ich bei mir und damit auf dem für mich richtigen Weg bin. Dann fließt alles – ich, die Energie, das Leben.  

Es ist, als ob mir das Leben immer wieder zuruft: „Such die Leichtigkeit und folge ihr.“ Wenn ich das tue, wird das Leben zum Tanz. Dann fügen sich vorher so sperrige Teile ganz weich in einander und es kommen von außen Elemente dazu, die das Bild immer stimmiger machen. Dann weiß ich genau, was meins ist, dann spüre ich, was der nächste Schritt sein muss und dann kann ich das, was mir oft noch so schwer fällt: vertrauen. 

3 Kommentare

  1. ein wunderbarer Impuls, liebe Tania, eine neue Strategie, die Leichtigkeit im TUN zu verankern gefällt mir richtig gut. Und ich bin davon überzeugt, dass dadurch mehr Qualität zu gewinnen ist als durch das reine TUN. Ich komme gerade mit meinem „Projekt“ ins fließen … freue mich so sehr auf die kommenden Wochen 😀

    • Wie schön, Marion! Halte mich auf dem Laufenden.

      Herzlich,
      Tania

  2. Irgendwer – vielleicht kannst Du ja den Urheber ausfindig machen und ergänzen – bemerkte mal ganz pragmatisch: „Fallen ist keine Schande. Schande ist nur das Liegenbleiben.“

    Wie ich finde, sagt das so Einiges fürtrefflich aus:

    Manche verbeissen sich in die Perfektion wie ein kleiner „Waden-beisser“, der nicht weiss (ermessen kann), wann „Aus!“ angesagt ist.

    Wenn sie DANN scheitern, kommt ihnen das einem Super-GAU gleich – dagegen verkommen Hiroshima, Fukushima und Tschernobyl zu Lapali-en.

    Wer liegen bleibt, demonstriert Resignation. Es ist ihnen zu mü-ßig, für ihr Ziel, was sie (für sich) als „gescheitert“ ansehen, zu kämpfen. Kurz: Sie machen es sich zu bequem, für ihr Anliegen zu kämpfen.

    Andere dagegen raffen sich wieder auf, lernen aus diesen (negati-ven) gemachten Erfahrungen, ziehen daraus für ihr weiteres Leben die erforderlichen Konsequenzen und gehen ihren Weg weiter.

    Doch manchmal bedarf es einem „Motor“ von aussen – in Person von Vertrauten, die einen (moralisch) wieder aufbauen und dazu brin-gen, es erneut zu versuchen. Meist klappt es NUR mit Hilfe von je-mand ZWEITES.

    Ich neige oftmals ebenfalls dazu, Dinge, die nicht so funktionie-ren wie sie (meiner Vorstellung nach) gefälligst zu funktionieren haben, hake ich sie vorschnell ab. Meist – mit Hilfe meines Lebensgefährten – klappt es dann. Manchmal habe ich z. B. ein Gerät falsch bedient.

    Er holt mich dann auch von „Palme 7“. „Du machst gar nichts! Jetzt kommst Du erstmal in meine Arme!“ entgegnet er. In seinen Armen erlischt mein Ärger/ Frust.

    Oder „Du musst nicht immer alles allein/ selbst machen wollen. Ich bin schließlich auch noch da!“

    Damit erinnert er mich immer wieder, dass ich nicht (mehr) allein bin und nicht immer alles mit mir (allein) ausmachen (wollen) muss.

    Einer meiner Jazz hat ihn (wegen seiner Körperhöhe von 1,91) schon mal als „Leuchtturm“ bezeichnet und das trifft es in vielerlei Hin-sicht.

    Wenn ich panisch werde (weil ich etwas für mich sehr Wichtiges/ Vordringliches suche und ums Verrecken einfach nicht finde), be-wahrt er die Ruhe/ Nerven. Seinen scheinbar schier unerschöpflich scheinende(n) Optimismus/ Zuversicht hätte ich gerne!

    Egal, wie groß manche Probleme oftmals zu sein erscheinen – er fin-det genauso oft einen probaten (für mich moralisch vertretbaren) Weg, mit der unerquicklichen Situation umzugehen.

    Oftmals heisst es dann „Schau mal – DA ist ES doch!“. Dann habe ich mehrmals daran vorbeigeschaut (den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen)!

    Daher finde ich auch von Nena den Titel „Leuchtturm“ für ihn mehr als treffend. Ein Leuchtturm ist schon von Ferne weithin sichtbar. Er vermittelt den sicheren „Hafen“, den Schutz vor nicht (offen) einsehbaren Gefahren und die Gewissheit, dass man – egal, was kommen mag – niemals völlig allein ist.

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