Den richtigen Fokus wählen

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Den richtigen Fokus wählen
Achtsam in diesen Tagen heißt für mich wieder einmal sehr achtsam dafür zu sein, wohin ich meine Energien richte. Denn in den letzten Wochen des Wahlkampfes ist ein wichtiges Grundprinzip des Lebens  mehr als deutlich geworden: Den Fokus auf das zu legen, was wir nicht wollen, verstärkt genau das… 
 
Hirnforscher haben schon lange herausgefunden, dass unser Gehirn Verneinungen nicht so verarbeitet, wie wir annehmen, sondern dass die Bestandteile eines Satzes mit einer Verneinung sogar gegenteilig wirken können. Eine Aussage wie „Macht YX nicht!“ oder „Nein zu YX“ kann deshalb eine komplett andere Wirkung haben als beabsichtigt und wirkt vor allem in den (sozialen) Medien wie Werbung FÜR die Sache! Es ist schwierig an dieser Stelle nicht belehrend zu wirken, aber ich denke, dass wir uns dessen wirklich bewusst werden müssen, da wir sonst genau denen zuarbeiten, die wir nicht unterstützen wollen, genau so wie es in den vergangen Wochen anschaulich zu beobachten war. 
 
„Aufklärung“ ist leider nicht immer Aufklärung, sondern gerade in den sozialen Medien eben oft viel mehr Werbung als alles andere und so arbeiten all jene, die nun mit Feuereifer Parolen von Parteien zitieren, die sie nicht wollen, exakt denen in die Hände, weil sie Energie in diese Richtung investieren, … sehr viel Energie.
 
Was statt dessen tun? Auch hier bietet die Hirnforschung die klare Lösungsansätze: Es gilt, den Fokus auf das zu richten, was wir wollen und was wir uns wünschen, auf das, was wir für richtig halten und unterstützen wollen. Also geht es darum, über Alternativen und gute Wege nachzudenken und zu schreiben. Statt weiter den Kräften eine Plattform auf unseren Webseiten oder Facebook-Profilen zu geben, die wir ablehnen, sollten wir viel mehr überlegen, wo es hingehen soll und dafür Gleichgesinnte finden und ganz bewusst nur das zu nähren und zu stärken, von dem wir mehr sehen und erleben wollen. 
 
Dieses Grundprinzip gilt für mich in der Politik wie auch in meinem eigenen Leben – immer hin zu Ja, nicht zum Nein. 

2 Kommentare

  1. Das ist wie der Placebo-/Nocebo-Effekt in der Medizin:
    Beim Placebo-Effekt bekomme ich das, was ich mir wünsche weil ich drauf hoffe und mich drauf freue.
    Beim Nocebo-Effekt bekomme ich das was ich auf keinen Fall möchte und wovor ich mich fürchte.

    Im Gehirn scheint es hierbei min. drei Instanzen zu geben:
    Eine ist für den Willen verantwortlich, eine für die Kontrolle, ob das was ich will oder nicht will auch tatsächlich stattfindet. Und der Gefühlsbereich „befeuert“ das Ganze dann noch jeweils in die eine oder halt andere Richtung.
    Versuch jetzt mal AUF GAR KEINEN FALL an einen rosa Elefanten zu denken, ich wette du schaffst es nicht!

    Vielen Dank für den guten Artikel.
    Inzwischen kristallisiert sich mehr und mehr heraus, dass es in der Politik zuwenig Menschen mit Fantasie zu geben scheint. Die wissen zwar alle wo ihre „roten Linien“ sind, aber keine(r) hat eine gute Idee bzw. Vision, wie man denn diese Linien gemeinsam wieder wegbekommt und langsam mal beginnt, die Zukunft des Landes proaktiv zu gestalten. Das hat fast etwas von einem Melodram.

    • Vielen Dank für Deine Zeilen, Tobias. Tja, keine Phantasie… das kann gut sein. Aber vielleicht gibt es auch nur einfach zu wenig Raum für Phantasien, weil inzwischen alles so gut wie nur noch an Wirtschaftlichkeit gemessen wird? Darin sehe ich zumindest eine Ursache für die Ideen- und auch Gefühlslosigkeit in so vielen Bereichen.

      Alles Gute,
      Tania

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