Bei mir bleiben

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Bei mir bleiben

Es ist immer wieder verwirrend für mich, dass, wenn ich für andere da sein will, wenn ich Nähe mit anderen erleben möchte und wenn ich glücklich mit anderen Menschen sein will, ich vor allem eines dafür tun muss: bei mir selbst bleiben. 

Tief in mir hatte ich immer die Überzeugung, dass ich nur liebenswert bin, wenn ich Erwartungen erfülle. Deshalb kann ich nichts so gut wie Erwartungen an mich zu erspüren, um diese dann zu bedienen. Aber genau das für nicht zu der von mir ersehnten Nähe, nicht zu echter Verbindung und nicht zu Liebe. Wenn ich mich in dieser Weise auf mein Gegenüber ausrichte, bin ich ganz schnell eines: hohl und leer. Da ist dann nichts mehr zu geben, nicht für andere und vor allem nicht für mich. 

Also muss ich mich immer wieder daran erinnern, dass mein Hauptjob darin besteht, bei MIR zu bleiben, denn nur in mir und aus mir heraus kann ich wirklich etwas geben. Dann ist meine Zuneigung und das, was ich biete, nicht nur ein Echo auf das, was andere senden, sondern dann ist es etwas mit Substanz. Etwas, das wirklich ich gebe und nicht nur ein Spiegelbild. Dann kommt es von Herzen und nicht aus dem Kopf. 

Bei mir bleiben, um anderen nahe sein zu können – das klingt noch immer wie ein Widerspruch für mich. Und doch scheint es der richtige Weg zu sein. 

5 Kommentare

  1. Liebe Tania,

    dieses verwirrende Gefühl kann ich sehr gut nachvollziehen und erlebe es tagtäglich z.Zt. in meinem sich sehr schnell wandelnden Arbeitsprozeß. Gerade HEUTE war es wieder der Fall!
    Die Arbeitssituationen und nicht nur diese, spitzen sich in vielen Bereichen ja immer mehr zu und wir werden in Situationen hinein katapultiert, die wir lieber vermeiden möchten!
    Ich glaube aber, es ist genau immer der Richtige Zeitpunkt, wenn wir dort angelangt sind. Da können wir einfach nicht mehr weglaufen von all unseren Schattenseiten und müssen uns dem eigenen innern Chaos stellen.
    Ich suchte Nähe zu anderen Menschen auf dem gleichen(?) – sicher ähnlichen Weg wie du und bestimmt viele andere Menschen auch!
    Wie sich die Bilder doch oft gleichen! 🙂
    So sagte ich heute zu einer meiner Kolleginnen, erfülle DEINE eigenen Bedürfnisse, dann tust du für alle anderen etwas mit!
    Dabei aber erst ein mal die wirklichen EIGENEN Bedürfnisse herauszufinden!!… das emfinde ich immer noch ziemlich schwer! (schließlich „wußte“ und erfüllte ich sehr, sehr lange die Erwartungen und Bedürfnisse von anderen…) 😉

    Und dann auch noch diese Erkenntnisse im täglichen Leben umzusetzen!! Ohje, dann kommen wieder Rückschläge… Halten wir uns dann selbst dabei in den Armen und trösten uns! Wie alles muß es immer und immer wieder geübt werden.

    Der beste „Lohn“ für alles üben und lernen, den ich dafür erhalten kann, bin ICH SELBST, meine eigene Nähe, meine eigene Freiheit und damit auch die unendlich tiefe Nähe zu anderen Menschen und zu allem was ist.

    Danke liebe Tania für Deinen Beitrag, der mich auch wieder ein Stück mehr zu mir selbst brachte! 🙂
    Alles Liebe Elke

  2. Es gibt ein Büchlein, das sich genau dieser Thematik annimmt – „Eine Minute für mich“. Ich fand es sehr interessant zu lesen. Die Umsetzung ist dann ein anderes Kapitel, aber frau braucht ja schließlich Aufgaben 😉

  3. Liebe Tania,

    vielen Dank für deinen Gedanken, ich finde mich in alle dem wieder. Und bin gerade auch auf dem Prozess ganz vieles in meinem Leben zu verändern. Ein Leben lang, war es eine Überlebensstrategie die Bedürfnisse und Erwartungen anderer mit meinen hochsensiblen Antennen zu erspüren und zu erfüllen- bis es mich in vielen Settings auch sehr angestrengt hat.

    Ich bin in einem beratenden Job tätig und da weiß ich, wenn ich mit Gruppen (Kindern und Jugendlichen) arbeite, ist es nur gut, wenn ich bei mir bleibe.
    In einer 1- 1 Beratung ist die Beratung nur so gut, wie ich bei mir bleibe.
    In meiner Beziehung zu meinem 7 jährigen Sohn gerate ich sehr oft außer mich… weil ich es nicht schaffe bei mir zu bleiben.

    Und ich will auch in jedem Bereich meines Lebens die Nähe zu mir beibehalten und verstärken, weil es tatsächlich so ist, wie du schreibst… nur dann ist echte, tiefe Nähe möglich.

    Vielen Dank nochmals,

    Gülcan

    • Oh, das ist ja ein wundervolles Wort Spiel mit dem „außer sich sein“… – danke dafür!

      Herzlich,
      Tania

  4. Ich finde mich auch in allem wieder und ich bin seit Jahren dabei den „Weg zu mir“ zu finden, bei mir geht es über energetische Ströme in verschiedenen Chakren, aber egal welcher Weg, es ist der der eigenen Wahrheit, des eigenen Herzens.

    Liebe Grüsse
    Niko

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