Woche 2: Ein Goldgräber, der langsam die Flügel öffnet

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Woche 2: Ein Goldgräber, der langsam die Flügel öffnet

Ein Blick zurück auf  Woche 2 meines Schreibjahrprojekts: In den Tagen war ich wie ein Goldgräber, denn ich suche und finde so viele Schätze im Dschungel meines Seins! Ich durchschürfe meine Festplatten und Notizbücher und entdecke Perlen, Glitzersteinchen, Nuggets und ganze Barren, und ich finde Samen und Pflänzchen, gut bestellte Felder und riesige Bäume in tiefen Wäldern. Ich finde Dunkles und Helles und ganz viel Buntes. Ich finde mich und so viel mehr.

Wie reich ich bin! 

Würdigen, was alles schon da ist und endlich etwas daraus machen, das ist meine Sehnsucht, mein Wunsch und auch mein Ziel. Mich mutig zeigen mit dem, was ich schon habe, ohne Angst und ohne Erwartungen, einfach weil es zu mir gehört, weil ich es geschaffen habe und weil es wert ist, gelesen zu werden, egal von wie vielen Menschen – das nehme ich als Leitlinie mit in die nächsten Wochen. 

Und mit der Entdeckung all dessen, was schon da ist, scheinen sich auch endlich die Schwingen zu lösen, die ich so fest an meinem Körper presste, dass ich sie wieder einmal fast vergessen habe. Ich weiß ziemlich gut, warum ich sie, wie so oft in meinem Leben, zu verstecken versuchte, und es tut so gut zu spüren: Sie sind da, so wie sie immer da waren. Diese Flügel wieder zu bewegen und zu öffnen, bringt die Aussicht aufs Fliegen und ich weiß, dass ich das nicht verlernt habe, denn es gehört zu mir. 

In Woche 2 war ich oft sehr berührt von meinem Tun und meinen Texten und das setze ich gegen die Be- und Abwertung in mir. Ich habe eine schriftliche Redaktionskonferenz abgehalten, an der die Schriftstellerin, die Lektorin, die Werbefachfrau, der Buchhalter und der Kritiker anwesend waren – das war sehr spannend und erhellend. Seitdem weiß ich, dass zur Zeit vor allem der Buchhalter und nicht, wie ich dachte, der Kritiker, meinem kreativen Tun Steine in den Weg legt… 

Fürs Erste wühle ich noch ein bisschen weiter in meinen Schatzkisten und Schatzhöhlen und putze und poliere, stelle zusammen und arrangiere all das Schöne, was ich finde. Ich folge aber auch dem Kitzeln in meinen Flügeln, der Lust nach Luft und Wind und Bewegung und versuche alles fließen zu lassen, was auch immer fließen will.

 

Woche 2

2 Kommentare

  1. Liebe Tania,

    als unser Sohn noch im Kleinkindalter war, lernte ich Dich als meine Schreibmentorin in 2 oder 3 Deinen Internetschreibworkshops kennen. Ich denke öfters daran zurück und bin Dir immer noch dankbar für die herzliche, persönliche und inspirierende Atmosphäre, die Du da geschaffen hast. Ich erinnere mich sogar noch an einige Namen: Uta, Doris, Helga…Als hätten wir einander wirklich kennengelernt! Dem Schreiben bin ich treu geblieben und Dir und Deinen Projekten auch. Wie sehr freut es mich, dass Du quasi vom Sprungbrett gesprungen bist und jetzt nach Perlen tauchst und Deine eigenen Schätze hebst. Wie gerne ich daran teilhabe!

    Ganz herzliche Grüße von Birgit

    • Oh, liebe Birgit,
      wie sehr ich mich über Deine Zeilen freue!

      Ja, das waren wundervolle Kurse und tatsächlich höre ich immer wieder von früheren Teilnehmern/innen! Wie schön, dass Du weiterschreibst, das freut mich sehr.

      Und ja, genau, nun werde ich selbst zum Perlentaucher 🙂

      Ganz herzliche Grüße zurück und alles Liebe,
      Tania

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