Selbstliebe entsteht durch Mitgefühl

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Selbstliebe entsteht durch Mitgefühl

„Selbstliebe entsteht durch Mitgefühl“ – diesen Satz habe ich gestern als Fotoinspiration für meine Facebook-Seite eingestellt.

Der Satz stammt aus meinem Kurs Mein achtsames Ich und er rührte so viel in mir an, dass ich ihn gerne mit vielen anderen teilen wollte. Für mich ist es einer der kostbarsten Sätze, die ich auf meiner Reise zu mir selbst finden durfte. Aber als er dann als Fotoinspiration dastand, fragte ich mich, ob er eigentlich so alleinstehend überhaupt zu verstehen ist … 

Mich erreichen viele Mails, in denen ich gefragt werde, wie man sich selbst lieben und annehmen kann, und auch ich selbst stelle mir diese Frage immer und immer wieder neu. Ich wäre wohl längst Millionärin, wenn ich darauf eine einfache, praktische und für alle passende Antwort hätte, aber ich denke, wie so oft, gibt es die wohl nicht.

Manch einem scheint die Selbstliebe einfach geschenkt zu werden. Für die meisten aber ist die Fähigkeit, sich selbst liebevoll annehmen zu können, das Ergebnis einer langen Entwicklung. Dabei macht es auch nicht einfach „Klick“ und dann liebt man sich, sondern vielmehr sind die meisten von uns immer wieder neu gefordert, zu sich zu finden, zu sich ja zu sagen und ein tiefes Mitgefühl mit sich zu haben, um sich annehmen und lieben zu können.

Und da ist er, der Satz: 

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Mitgefühl, das verwenden wir in Bezug auf andere … – aber wie steht es mit uns selbst?

Haben Sie Mitgefühl mit sich? 

  • Was empfinden Sie für sich selbst, wenn Sie gestresst, müde und erschöpft sind? 
  • Sie sehen Sie sich, wenn Sie traurig sind oder verletzt wurden? 
  • Sind Sie bei sich, wenn Sie sich allein fühlen, verloren und verwirrt?

Gerade dann, wenn wir uns selbst am meisten bräuchten, sind wir oft mit einer unfassbaren Härte dabei, uns zu verurteilen und zu beschimpfen oder gar zu bestrafen, statt einfach einmal das, was in uns ist, wirklich zuzulassen–  und mit uns zu fühlen und uns im übertragenen Sinne selbst in den Arm zu nehmen. Immer dann, wenn mir das möglich ist, wenn ich mich also in meinem Fühlen fühlen kann, bin ich mir wirklich nah. 

Lassen Sie diesen Gedanken einmal wirken und spüren Sie nach, was er mit Ihnen macht. Mitgefühl mit sich selbst kann sehr, sehr viel ändern.

2 Kommentare

  1. Liebe Tanja!
    Ich lese jetzt seit etwa 1 1/2 Jahren Deinen Newsletter und er ist für mich inzwischen zu einer ganz besonderen Post geworden. Jedes Mal, wenn er mich erreicht, spüre ich Vorfreude auf neue Impulse und habe es mir zum Ritual gemacht, mich mit einem Tee eine halbe Stunde hinzusetzen, um die einzelnen Beiträge in Ruhe auf mich wirken und nachklingen zu lassen. Und jedes Mal wird dabei etwas bei mir angestoßen, erinnert und vertieft und ich fühle mich dann in einer tiefen Weise mit Dir verbunden, obwohl wir uns gar nicht kennen. Dafür möchte ich mich endlich mal sehr herzlich bedanken. Dieser Beitrag hat mich diesmal besonders berührt, weil er mir in meiner aktuellen Situation wieder einmal vor Augen führt, dass es um mein Mitgefühl mit mir selbert immer noch nicht zum Besten steht und dass ich dieses Empfinden lernen ünd immer wieder üben muss – ein bisschen wie eine neue fremde Sprache. Beim Lesen Deines Textes ist mir bewusst geworden, dass es mir in den letzten Wochen gar nicht gut geht, obwohl ich mir das gerade inzureden versuche. Meine Töchter haben gerade das Haus verlassen und auch meine jüngere Tochter ist erst vor einigen Tagen nach langem Hin und Her endlich ausgezogen. Ich habe das durchaus unterstützt und seit längerer Zeit sehnsüchtig meiner „Freiheit“ entgegengesehen, und trotzdem erwischt mich die Erkenntnis ziemlich heftig, dass jetzt ein Lebensabschnitt unwiderruflich zu Ende gegangen ist. Und anstatt dem Gefühl der Trauer nachzuspüren, stürze ich mich nach bewährtem Muster seit Monaten in Aktionismus und innere Appelle – jetzt reiß Dich mal zusammen, das ist der natürliche Gang im Leben, andere Eltern jammrn doch auch nicht, du wolltest es doch nicht anders usw. – obwohl die Mutter in mir gerade so gerne einfach nur mal in den Arm genommen werden möchte. Und wer sollte das tun, wenn nicht ich selber?. Dein Text hat nun endlich die Tränen in Gang gesetzt, die seit Wochen auf Erlösung warten – und dafür bin ich gerade sehr dankbar an diesem dritten Advent.
    Ich wünsche Dir eine einen schönen Jahresauklang und freue mich, im neuen Jahr wieder von Dir zu lesen. Herzliche Grüße, Julia

    • Liebe Julia,

      Deine Zeilen sind wunderschön und ich danke Dir von Herzen dafür. Ich freue mich jedes Mal über solche virtuellen Begegnungen, die mir klarmachen, dass ich nicht ins „Nichts“ schreibe, sondern tatsächlich Menschen erreiche. Und dadurch bekomme ich selbst ganz viel zurück.

      Neue Lebensabschnitte haben immer mehrere Seiten – sie bringen ganz viel Schönes, aber, genau wie Du schreibst, es geht auch etwas zu Ende. Ich glaube, es ist ganz wichtig beides zu würdigen, um sich wirklich einlassen zu können auf das, was kommt.

      Hab eine gute Zeit,
      Tania

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