Auf ein Wort

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Auf ein Wort

Mein lieber, kluger Kopf, 

halt manchmal doch einfach mal die Luft an. Ich weiß, du bist immer gut informiert, du weißt ganz viel und du hast immer die besten Argumente. Aber du hast nicht immer Recht. Vor allem nicht, wenn es darum geht, was gut für mich ist. 

Ich bin nämlich nicht nur du, also Verstand, sondern ich bin auch Gefühl. Und da kommt mein Bauch ins Spiel. Ja, rümpf nur die Nase, ich weiß, was du von ihm hältst. Aber er ist wichtig. Wichtig für mich und für mein Wohlbefinden, denn damit kennt er sich besser aus als du. 

Du ermöglichst mir viel, lieber Verstand. Du bist gut darin, mich erfolgreich zu machen, mein Zeit- und Selbstmangement zu übernehmen und für meine Sicherheit zu sorgen. Ich bin froh, dass ich dich habe und ich sage danke dafür. 

Aber ich bin mehr als das, zu dem du mich machen willst. Leben heißt nicht nur zu funktionieren, auch wenn dir dieser Gedanke fremd ist. Leben heißt auch Fühlen und Freiheit, bedeutet Lebendigkeit und Fliegen und es will bunt sein und chaotisch. Ja, ich weiß, das ist dir ein Graus. Aber genau das will ich und das brauche ich. 

Lieber Verstand, es ist Zeit, Platz zu machen für den Bauch, für meine Intuition, für mein Gefühl. Keine Sorge, wir gehen dadurch nicht unter und landen auch nicht unter der Brücke. Es wird nicht alles zusammenbrechen, aber ja, etwas anders wird es schon.

Du könntest vielleicht versuchen, ein bisschen gespannt darauf zu sein oder sogar neugierig. Ich bin es jedenfalls sehr! 

Deine Tania

6 Kommentare

  1. Liebe Tanja,
    gerade hab ich deinen Newsletter gelesen und dieses herrliche Zwiegespräch. Das spricht mir momentan sehr aus der Seele.
    Auch ich versuche seit einiger Zeit meinen Kopf etwas raus zu halten, oder „zurecht zu rücken“. Es ist schwer, denn das Andere, das Bauchgefühl braucht viel mehr Mut um gelebt zu werden.
    Ganz herzliche Grüße
    Gaby

  2. Liebe Tania,
    genau diese Gespräche führe ich fast täglich und immer öfter gewinnt das Bauchgefühl, obwohl der Kopf plappert und plappert, er gibt einfach keine Ruhe und versucht immer wieder die Vernunftsgründe aufzuführen, warum ich Dieses und Jenes nicht machen sollte.
    Ich bin so froh zu lesen, das es dir ähnlich ergeht.
    An deinen Gedanken teilzunehmen ist für mich immer wieder ein Genuss den ich kaum erwarten kann, aber wie du schreibst, möchtest du dich nicht festlegen, wann du uns an deinen Gedanken teilhaben lässt und das kann ich gut verstehen, es ist egal, wann wir wieder von dir lesen, Hauptsache du teilst weiterhin so viel mit uns, schreib einfach, wenn dir danach ist, ich denke mal, ich schreibe hier für viele, du hast so viel Zeit wie du brauchst, nur verzichten möchten wir nicht auf dich.
    Vielen Dank liebe Tania für deine Inspirationen, deine Denkanstöße, achte weiterhin gut auf dich.
    Ganz liebe Grüße Tina

  3. Hallo Tanja,
    ich lese deine Texte immer unheimlich gerne weil sie so ehrlich sind, so tiefgründig und speziell. Du schaffst es das so wunderbar auszudrücken, wofür ich keine Worte finde. Es ist schön, wenn man einen Text liest, und sich sofort verstanden fühlt. Oder Fenster geöffnet werden, die vorher geschlossen waren, und man somit einen anderen Blickwinkel erhält.
    Danke!
    Liebe Grüße, Julia

  4. Vielen Dank für diesen Text. Ich habe ihn gerade für meinen eigenen Kopf mitgelesen.

  5. Ja, das trifft es gut … Daß das Gefühl sein darf und ich den Mut haben kann, es sein dürfen zu lassen, auch wenns nach außen nicht so cool wirkt …

  6. Tut gut…Gleichgesinnte…ich finde das alles auch in mir 🙂

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