Andere Wege – gab es sie je?

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Andere Wege – gab es sie je?

Ich denke hin und wieder mal darüber nach, was passiert wäre, wenn ich früher andere Entscheidungen getroffen hätte. Wenn ich also an den berühmten Wegkreuzungen andere Wege gewählt hätte.

Wie wäre mein Leben dann verlaufen und wie sähe es heute aus? 

Nun kam mir neulich im Gespräch der Gedanke, dass es vielleicht ja auch so sein könnte, dass es eigentlich nie wirklich andere Wege für mich gab. Und diesen Gedanken finde ich sehr spannend.

Die Entscheidungen, die ich getroffen habe, waren ja ganz wesentlich durch die Muster bestimmt, die mich damals ausmachten. Ich hatte bestimmte Sachen bis dahin erlebt und verschiedene Erfahrungen gemacht. Ich wusste einiges, anderes nicht, ich konnte einiges, anderes nicht. Und mir waren bestimmte Dinge wichtig, durch die ich mir genau das erhoffte, was ich mir damals eben erhoffte.

Tja, und nun denke ich: Hätte ich nicht genau die Entscheidungen getroffen, die ich getroffen habe, wäre es doch wohl wahrscheinlich gewesen, dass ich zumindest sehr ähnliche getroffen hätte, oder nicht? 

Wenn ich heute zurückschaue, tue ich das aus meiner Geschichte heraus, die mich geprägt hat und durch die ich viel erfahren und lernen durfte. Ich sehe deshalb heute natürlich vieles ganz anders als damals und mir sind heute ganz andere Dinge wichtig als früher. Heute würde ich andere Entscheidungen treffen, das ist klar…, aber das doch nur, weil mich meine damaligen Entscheidungen auf genau den Weg brachten, den ich gegangen bin. 

Es war mein Weg, mein ganz persönlicher Weg – und der war genau richtig so, wie er war.

Ich selbst bin kein Haderer, aber ich weiß von vielen Menschen, dass sie im Nachhinein einiges schmerzlich bereuen und wünschten, sie hätten andere Wege gewählt. Sich wirklich einmal ganz bewusst die Frage zu stellen, ob andere Wege tatsächlich überhaupt möglich gewesen wären, kann, denke ich, etwas ganz Versöhnliches und auch viel Mitgefühl mit sich selbst in solche Rückblicke bringen. 

5 Kommentare

  1. Hallo Tania, meine Devise ist: Ich bereue lieber das, was ich getan habe, als das was ich nicht getan habe.
    Aus der Erfahrung von heute würde ich einiges anders machen, aber das konnte ich damals nicht, weil es sonst nicht mein Weg gewesen wäre. Aus der Vergangenheit lernen finde ich wichtig, nach Möglichkeit nicht 2 x den gleichen Fehler machen. Aber das, was wir gemacht haben, sollte einfach so sein, weil es uns auch weiter gebracht hat im Leben. Und nicht jede Entscheidung zeigt sich im Nachhinein als die Richtige – aber sie war in dem Moment das einzig Richtige gewesen und das ist doch wichtig.
    Es gibt diesen butterfly-Effekt, den Wunsch zu wissen, was wäre gewesen wenn ich das anders gemacht hätte? Aber das kann keiner wissen und das ist gut so. Ich habe mir für manche Entscheidungen Vorwürfe gemacht, wenn ich dadurch anderen sehr weh getan hatte, aber auch mir wurde sehr weh getan und der Mensch wollte es auch nicht. Wichtig – finde ich – ist es, alles zu überfühlen, was habe ich daraus lernen dürfen? Wie hat es mich weitergebracht im Leben, wo bin ich in eine Sackgasse gelaufen, wo stand ich vor dem Abgrund, bin aber wieder zurückgegangen? So sehe ich mein Leben und ich höre nie auf den für mich richtigen Weg zu suchen. Aber solche Gedanken wie Du sie gerade beschrieben hast, habe ich auch sehr oft. Ganz liebe Umarmung Elke

    • Ganz herzlichen Dank, Elke, für Deine Gedanken!

      Ein lieber Gruß an Dich,
      Tania

    • Hallo Elke!
      Du meinst tatsächlich, dass Menschen, die uns verletzen, das eigentlich nicht wollten? Ich habe erlebt, dass Verletzung Teil des Kalkül waren um mich ganz einfach und bewusst zu demütigen und sich selber zu erhöhen. Das ist das Verlierer/Sieger Spiel. Aber bestimmt gibt es auch die Variante des „Nichtbeabsichtigten“. Aber jeder für sich selber kann lernen, Verletzungen zu vermeiden und anstelle dessen feinere, wertschätzende Wege zu wählen. Wir haben die Wahl, dessen bin ich mir überzeugt!

      Liebe Grüße!
      Anne-Marie

  2. Ja, auch ich hänge öfter in der Spirale „hätte ich doch….“. Ich versuche mich damit zu trösten, dass ich zu dem Zeitpunkt mit dem damaligen Wissen mein Bestes gegeben. Durch die Fehler und Schmerzen von früher bin ich das geworden, was ich heute bin.

    • Ganz genau.

      Lieber Gruß,
      Tania

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