Heb mal den Kopf – ein Tunnelblick engt ganz schön ein

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Heb mal den Kopf – ein Tunnelblick engt ganz schön ein

In den letzten Wochen war ich vor allem damit beschäftigt, mein bisheriges Leben a) in Kisten zu packen oder b) zu entsorgen. Es war eine zeit- und kraftaufwendige Angelegenheit, in der kaum Raum für anderes blieb. Jetzt, wo diese Zeit hinter mir liegt, stelle ich fast verwundert fest, dass inzwischen Herbst geworden ist und die bunten Blätter im Wind tanzen. Und mir wird bewusst, wie eingeschränkt mein Blickfeld in der letzten Zeit war, ja, mit welchem Tunnelblick ich durch die Welt gegangen bin. 

Eigentlich ist es ganz verständlich, dass wir in schwierigen Zeiten vor allem unsere Herausforderung bzw. das Problem fixieren. Es zu lösen oder zu bewältigen, fordert oft unsere ganze Kraft und Aufmerksamkeit und deshalb konzentrieren wir uns voll und ganz darauf. Das aber hat zur Folge, dass die Herausforderung oder das Problem in unserer Wahrnehmung immer beherrschender und damit größer wird. Je enger der Tunnelblick wird, desto bildfüllender wird das Problem. 

So kann es unendlich wohltuend sein, hin und wieder den Kopf zu heben und zu realisieren, dass es viel mehr gibt, als nur das, was uns gerade fordert – und das nicht nur in schwierigen Zeiten! Denn zu einem solchen Tunnelblick neigen viele von uns nicht nur, wenn sie etwas besonderes zu bewältigen haben, sondern auch im Alltag. Die Welt ist aber immer viel größer, bunter und reichhaltiger als es uns oft bewusst ist. 

Achtsam zu sein heißt in diesem Zusammenhang für mich, mir immer mal wieder folgende Fragen zu stellen:

  • Wohin richte ich gerade meinen Blick?
  • Was alles nehme ich um mich herum und auch in mir selbst bewusst wahr?
  • Gibt es vielleicht noch mehr als das?
  • Wer oder was könnte mir dabei helfen, mich nicht immer nur auf wenige Punkte in meinem Leben zu fixieren, sondern immer mehr von der Vielfalt zu erkennen und zu genießen?

Diese Fragen können viel bewegen!

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