Das Leben sorgt für mich

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Das Leben sorgt für mich

Ich finde es immer wieder bemerkenswert, wie schwierig es sein kann, bestimmte Dinge wirklich zu verstehen und zu verinnerlichen, obwohl man sie oft genug erlebt. Für mich gehört da zum Beispiel diese Erkenntnis dazu: „Das Leben sorgt für mich!“ 

Es liegen unruhige Wochen hinter und vor mir. Ich bin dabei, mein Haus zu verkaufen und eine neue Bleibe zu finden. Gerade das Finden eines neuen Zuhauses gestaltete sich schwieriger als gedacht und so hing ich eine Weile doch ganz schön in der Luft. Die Zeit drängte und ich wurde immer unruhiger.

Dabei hätte ich, wie so oft, einmal mehr dem Leben vertrauen können, denn das Leben hat wieder gut für mich gesorgt. 

Wenn ich schreibe: das Leben sorgt für mich, dann meine ich damit nicht, dass wir im Grunde einfach die Hände in den Schoß legen, auf dem Sofa hocken bleiben und einfach nur abwarten sollen. Im Gegenteil, ich glaube durchaus, dass jeder auch ein bisschen etwas für sein Glück tun muss.

Und genauso wenig glaube ich daran, dass irgendjemand „glatt“ durchs Leben rutscht. Kein Lebensweg ist einfach, für uns alle gibt es Berge und Täler, liebliche Auen und mehr als steinige Wege. Manchmal kommt es zu Erbbeben und Schlammlawinen, manchmal umschmeichelt uns der Sonnenschein unter strahlend blauem Himmel und an vielen Tagen gibt es graues Schmuddelwetter. Manche Menschen werden zwar deutlich härter als andere getroffen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass niemanden gibt, der es immer nur leicht habt. 

Worum es mir geht, ist die Angst zu verlieren, zu kurz zu kommen und die Zweifel daran loszulassen, dass alles irgendwie gut wird. Unsere Ängste treiben uns immer wieder dahin, Schlechtes für uns zu befürchten und das frisst an unserem (Selbst-)Vertrauen. Dabei tut es so gut: dieses Gefühl, dass gut für uns gesorgt wird. Mich jedenfalls nährt es und es schenkt mir den Mut, den ich brauche, auch in unruhigen Zeiten auf meinen beiden Beinen stehen zu bleiben und mich dem Sturm da draußen zu stellen. Manchmal schlägt er mir dann auch ganz ordentlich ins Gesicht, manchmal aber lässt er auch nach und wird zu einem Streicheln. 

Keiner kann in die Zukunft schauen, aber ich möchte mit Zuversicht nach vorne gehen. Manchmal werde ich dabei vielleicht zaghaft sein, oft aber auch mutig auftreten. Manchmal werden meine Schritte winzig sein und vielleicht bleibe ich auch mal ganz stehen. In anderen Momenten werde ich dafür voranstürmen und ins Morgen tanzen.

Das Leben schlägt so viele verschiedene Richtungen ein und wählt oft unerwartete und manchmal auch unverständliche Wege. Wenn wir darauf vertrauen können, dass jeder dieser Wege auf die eine oder andere Art gut und richtig ist, wird vieles deutlich leichter. 

1 Kommentar

  1. wunderbarer Text….
    lg

    sebastian

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